Hunderte von erfüllten biblischen Prophezeiungen bestätigen unverkennbar den göttlichen Ursprung der Bibel, da sie sich bis aufs kleinste Detail erfüllt haben. Jeder ehrliche, suchende Mensch muss unvermeidlich beeindruckt sein von dem erstaunlichen Gewicht dieses Arguments. Gott selbst beruft sich auf erfüllte Prophezeiungen als Beweis für seine göttliche Autorschaft der Bibel: 

Sie sollen … verkünden, was sich ereignen wird: das Frühere, was war es? Verkündet es, damit wir es uns zu Herzen nehmen! Oder lasst uns das Künftige hören, damit wir seinen Ausgang erkennen! Verkündet das später Kommende, damit wir erkennen, dass ihr Götter seid! … Wer hat es von Anfang an verkündet, dass wir es erkannt hätten, und von jeher, dass wir sagen könnten: Richtig! … (Jesaja 41,20-26). 
Ich bin Jahwe, das ist mein Name. Und meine Ehre gebe ich keinem anderen noch meinen Ruhm den Götterbildern. Das Frühere, siehe, es ist eingetroffen, und Neues verkündige ich. Bevor es aufsprosst, lasse ich es euch hören (Jesaja 42,8-9). 
Das Frühere habe ich längst schon verkündet. Aus meinem Mund ist es hervorgegangen, und ich habe es hören lassen; plötzlich tat ich es, und es traf ein (Jesaja 48,3; siehe auch 43,8-11). 

Bei unserer Beschäftigung mit Prophetie ist es wichtig zu berücksichtigen, dass jedes weitere Detail einer Voraussage es weniger wahrscheinlich macht, dass sich diese Details allesamt und in richtiger Reihenfolge erfüllen. Beispielsweise kann man die 3 Buchstaben A, B und C in 6 verschiedenen Kombinationen anordnen. Nimmt man jedoch 6 Buchstaben, A, B, C, D, E und F, so kann man daraus schon 720 verschiedene Kombinationen zusammenstellen. Wendet man dieses mathematische Gesetz auf biblische Prophezeiungen an, die 10 oder mehr Details enthalten, beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass sich diese Prophezeiung »zufällig« in exakt der vorgegebenen Reihenfolge der Details erfüllt 1 zu 3.628.800! 
Zu den zahlreichen Beispielen erfüllter Prophezeiungen gehören die biblischen Voraussagen über das Volk der Juden, über Jesus Christus, über bestimmte Städte wie Jerusalem und Tyrus und andere Städte in Galiläa, über die vier Weltreiche, die der Prophet Daniel beschrieb und die sogenannten siebzig Jahrwochen Daniels. 

Das Volk der Juden 
Friedrich der Große sagte einmal zu einem seiner Adjutanten: »Liefern Sie mir mit einem Wort einen Beweis, dass die Bibel wahr ist!« Der Adjutant antwortete prompt: »Die Juden, Majestät.«9 Der berühmte Philosoph Hegel sagte: »Meine Philosophie erklärt alles außer die Juden.« Das Phänomen des jüdischen Volkes ist deshalb so schwierig zu erklären, weil dieses Volk einen einzigartigen Platz in Gottes Plänen und Absichten einnimmt. Ihr jahrtausendelanges Schicksal ist mit göttlicher Genauigkeit in der Bibel vorausgesagt, und ihre Geschichte und Gegenwart bestätigen lauthals die Zuverlässigkeit dieser Prophezeiungen. 
Dieses Volk wurzelt in der Berufung Abrahams, dem Gott verhieß: »Ich will dich zu einer großen Nation machen« (1. Mose 12,2). Aus menschlicher Sicht schien das sehr unwahrscheinlich, da Abraham im hohen Alter noch kinderlos war, doch ist es heute nur allzu offensichtlich, dass sich diese Prophezeiung erfüllt hat. Außerdem sagte Gott zu Abraham: »In dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter der Erde!« (Vers 3). Wie können alle Völker der Erde durch Abraham gesegnet werden? Durch den Herrn Jesus Christus, der ein direkter Nachkomme Abrahams ist (Matthäus 1,2.16; Lukas 3,34) und der ganzen Welt das Heil gebracht hat. 
Gott hat an vielen Stellen der Bibel vorausgesagt, dass die Juden verfolgt und unter die Nationen zerstreut werden, wenn sie böse Wege einschlagen und nicht der Stimme des Herrn gehorchen: 

Und der HERR wird euch unter die Völker zerstreuen, und ihr werdet übrigbleiben, ein geringes Häuflein unter den Nationen, wohin der HERR euch führen wird (5. Mose 4,27). 
Und du wirst zum Entsetzen werden, zum Sprichwort und zur Spottrede unter allen Völkern, wohin der HERR dich wegtreiben wird (5. Mose 28,37). 
Und der HERR wird dich unter alle Völker zerstreuen von einem Ende der Erde bis zum andern Ende der Erde … Und unter jenen Nationen wirst du nicht ruhig wohnen, und deine Fußsohle wird keinen Rastplatz finden. Und der HERR wird dir dort ein zitterndes Herz geben, erlöschende Augen und eine verzagende Seele … (5. Mose 28,64-67, siehe auch 3. Mose 26,31-33; 5. Mose 29,18; Jeremia 9,15; Hesekiel 22,15; Sacharja 7,14). 

Das Volk der Juden ist mehrfach zerstreut worden, die letzte und endgültige Zerstreuung geschah im Jahr 70 n.Chr., als Jerusalem von Titus zerstört wurde und die überlebenden Juden sich buchstäblich unter die Nationen verteilten, wo sie den größten Teil der seither vergangenen zwei Jahrtausende zugebracht haben. 
Eine weitere biblische Voraussage über dieses Volk besagt jedoch, dass die Juden trotz ihrer Zerstreuung niemals ihre nationale Identität verlieren werden, sondern als besondere und geschlossene Nationen erhalten bleiben: »Siehe, ein Volk, das abgesondert wohnt und sich nicht zu den Nationen rechnet« (4. Mose 23,9). Das scheint widersinnig zu sein, denn wenn ein Volk erobert und geschlagen wird und seine Überreste in Gefangenschaft geraten und weggeführt werden, dann löst es sich normalerweise mit der Zeit durch Mischehen und Aussterben auf und wird von den Völkern, unter denen es lebt, assimiliert. Mit den Juden geschah das jedoch nicht. Obwohl sie von den Nationen förmlich verschluckt wurden, hat sich dieses bemerkenswerte Volk niemals aufgelöst. 
Der gegenwärtige Zustand der Juden ist in Hosea 3,4 vorausgesagt: »Denn die Söhne Israel bleiben viele Tage ohne König und ohne Oberste, ohne Schlachtopfer und ohne Gedenkstein und ohne Ephod und Teraphim.« Israel sollte lange Zeit ohne königliche Dynastie sein und keinen Tempel, keinen Hohenpriester und keinen Altar für seine Opfer haben (Das »Ephod« war ein Kleidungsstück des Hohenpriesters), aber auch frei sein vom Götzendienst (»Gedenksteine« und »Teraphim« waren Götzen). Der Zustand der Juden während der letzten 2000 Jahre könnte nicht treffender beschrieben werden. 
Die Bibel sagt aber auch voraus, dass die Juden wieder in ihr Land zurückkehren und ihren eigenen Staat haben werden, auch wenn sie noch nicht Gott gehorchen und immer noch Jesus als Messias ablehnen: »Ich (Gott) werde euch aus den Nationen holen und euch aus allen Ländern sammeln und euch in euer Land bringen … Und ich werde meinen Geist in euer Inneres geben; und ich werde machen, dass ihr in meinen Ordnungen lebt und meine Rechtsbestimmungen bewahrt und tut« (Hesekiel 36,24-27, siehe auch Kap. 34,13; 37,12; 38,8; 5. Mose 30,3.4; Psalm 107,3; Jesaja 43,6; Jeremia 32,37). 
Diese Prophezeiungen sind zwar noch nicht erfüllt, doch spielen sich heute vor unseren Augen höchst interessante Vorbereitungen auf diese Erfüllung ab. Im Jahr 1948 wurde der Staat Israel neu gegründet, was wenige Jahrzehnte zuvor kaum jemand für möglich gehalten hätte. Seitdem hat Israel wieder ein eigenes Territorium mit einer Regierung, einer Flagge, Briefmarken, einer Armee und einem Schulsystem. Aus mehr als 74 verschiedenen Ländern und aus allen Kontinenten kehren Juden nach Israel zurück. 
Die wichtigste Exportware Israels sind Zitrusfrüchte, und die israelische Stadt Jaffa ist weltweit für ihre Orangen bekannt. Angesichts der Voraussage in Jesaja 27,6 ist das eine hochinteressante Tatsache: »In den kommenden Tagen wird Jakob (d.h. Israel) Wurzeln schlagen, Israel blühen und knospen; und sie werden mit Früchten füllen die Fläche des Erdkreises.« 
Jahrhunderte lang war Palästina eine öde Gegend, doch heute prangen die Berge Israels durch die Programme zur Wiederaufforstung von Millionen frischer Bäume, zumeist Koniferen. Jesaja hat einst prophezeit: »Statt der Dornsträucher werden Zypressen aufschießen, und statt der Brennnesseln werden Myrten aufschießen« (Jesaja 55,13).
Wenn man bedenkt, wie unbedeutend dieser semitische Volksstamm einst war, der von den Ägyptern verächtlich »Sandwanderer« genannt wurde, kann man nur staunen, welch große Bedeutung Israel heute in der Welt hat. Israel hat nicht nur eine bedeutende Stellung in Wissenschaft, Religion und Wirtschaft, sondern ist einer der wichtigsten Faktoren für die ganze Weltpolitik. Diese Bedeutung steht in keinem Verhältnis zur winzigen Größe dieses Staates, was Israel wiederum zu einem einzigartigen Volk unter den Nationen der Welt macht. 
Die heutige ständige Bedrohung Israels durch seine arabischen Nachbarländer sowie die antiisraelischen Tendenzen der Weltpolitik deuten offenbar auf die Erfüllung einer weiteren biblischen Prophezeiung hin: Dem Staat Israel ist eine schlimme Zeit eines heftigen Konflikts angekündigt, wobei die Stadt Jerusalem der Zankapfel der Völker ist: »Siehe, ich mache Jerusalem zu einer Taumelschale für alle Völker ringsum. Und auch über Juda: Es wird in Bedrängnis geraten zusammen mit Jerusalem. Und es wird geschehen an jenem Tag, da mache ich Jerusalem zu einem Stemmstein für alle Völker: alle, die ihn hochstemmen wollen, werden sich wund reißen. Und alle Nationen der Erde werden sich gegen es versammeln« (Sacharja 12,2-3). 
Da die Geschichte der Juden so detailliert und exakt in der Bibel vorausgesagt ist, kann man nur zugeben, dass die Bibel tatsächlich das Wort des lebendigen Gottes ist. Der englische Generalstaatsanwalt und Lordkanzler Erskine sagte einst: »Auch wenn alle anderen Zeugnisse für die Wahrheit der Bibel auf den Grund des Meeres versenkt würden, wären die weltweite Zerstreuung der Juden, ihre beispiellosen Leiden und ihre wunderbare Bewahrung ausreichend, um die Wahrheit der Bibel zu belegen.«10 

Daniels Vorraussagen über vier Weltreiche 
Im Buch Daniel, das 530 v.Chr. verfasst wurde, sagt der Prophet zweimal voraus, dass die jüdische Nation vier verschiedenen Weltreichen unterworfen sein wird. Im 2. Kapitel des Buches Daniel wird eine Vision beschrieben, die Gott dem babylonischen König Nebukadnezar gab. Er sah im Traum eine große Statue, die wie folgt aufgebaut war: 1.) Ihr Kopf war aus feinem Gold, 2.) ihre Brust und Arme waren aus Silber, 3.) ihr Bauch und ihre Hüften waren aus Bronze, und 4.) ihre Beine waren aus Eisen und die Füße teils aus Eisen und teils aus Ton. Mit der ihm von Gott verliehenen Weisheit deutete Daniel dieses Traumgesicht: Die Statue repräsentierte vier aufeinanderfolgende Weltreiche, die über die ganze Erde regieren sollten. Das erste Weltreich wird definitiv als das damals herrschende babylonische Reich angegeben: »… du (König Nebukadnezar) bist das Haupt aus Gold«. 
In Daniel 7 hatte Daniel dann selber eine bestätigende Vision von 4 Tieren, die aus dem Meer aufstiegen: Die Tiere glichen 1.) einem Löwen, 2.) einem Bären, 3.) einem Leoparden und 4.) einem namenlosen Ungeheuer. Auch diese Tiere wurden – entsprechend den vier Teilen der Statue – als aufeinanderfolgende Weltreiche gedeutet. In Daniel 8 hatte der Prophet eine weitere Vision, und zwar von einem Widder und einem Ziegenbock, die ausdrücklich als Medo-Persien und Griechenland identifiziert werden (Daniel 8,20-21). 
Die faszinierende Tatsache ist, dass Israel im Lauf der Geschichte wirklich vier Weltreichen unterworfen war, und zwar nur vier. Zur Zeit der Visionen Daniels befanden sich die Juden in Gefangenschaft in Babylon. Das damals vorherrschende babylonische Reich stürzte einige Jahre später durch die militärische Gewalt der Meder und Perser, die von da an die führende Macht in der Welt waren. Das medo-persische Reich wurde abgelöst durch Griechenland, das durch die Eroberungszüge Alexanders des Großen zur führenden Weltmacht aufstrebte. Das griechische Reich wiederum fiel den Römern zu. Seither waren die Juden zwar unter den verschiedenen anderen Nationen unterjocht, unter denen sie sich gerade aufhielten, aber niemals durch irgendein anderes Weltreich. 
Die Prophezeiungen Daniels sind so detailliert und eindeutig beschrieben und haben sich derart exakt erfüllt, dass gebildete Ungläubige versucht haben, diesem Bibelbuch seine Echtheit abzusprechen. Sie behaupten, nicht Daniel habe es geschrieben, sondern jemand anderes, und zwar erst nachdem die vorausgesagten Ereignisse stattgefunden hatten. Dieser falsche Autor habe das Buch mit dem Namen Daniel versehen, um ihm Ansehen zu verleihen. Doch alle diese Widerlegungsversuche waren vergeblich. Zum Beispiel hat Sir Robert Anderson, seinerzeit führender Kopf von Scotland Yard, in einem einschlägigen Buch die Echtheit des Buches Daniel nachgewiesen. Die erfüllten Prophezeiungen sind im Buch Daniel so offensichtlich, dass der säkulare und ungläubige Historiker Gibbons anerkennen musste: »Die vier Weltreiche sind klar skizziert, und die unbesiegbare römische Armee ist in den Prophezeiungen Daniels mit solcher Klarheit beschrieben wie in den Geschichtswerken von Justin und Diodrus.« 

Prophezeiungen über die Stadt Tyrus 
Die Geschichte der antiken Stadt Tyrus liefert ein weiteres überzeugendes und unbestreitbares Beispiel für erfüllte Prophetie. Tyrus war ein großer Handelshafen am Mittelmeer und lag etwa 160 km nördlich von Jerusalem. Es war zum einen Teil auf dem Festland erbaut und zum anderen Teil auf einer Insel, die knapp 1 km vom Ufer entfernt lag. Die Zerstörung von Tyrus war in Hesekiel 26 vorausgesagt und wurde etwa 588 v.Chr. mit göttlicher Genauigkeit niedergeschrieben. Man beachte folgende Details dieser Voraussage: 

1. Tyrus sollte vom babylonischen König belagert werden (Hesekiel 26,7) 
2. Die Steine, das Bauholz und der Schutt der Stadt sollten ins Meer geschüttet werden (Vers 12) 
3. Der Standort der Stadt sollte als kahler Felsblock zurückbleiben, sodass die Fischer dort ihre Netze ausbreiten (Vers 14) 
4. Die Stadt sollte nie wieder aufgebaut werden (Vers 14) 

Aus der Geschichtsschreibung wissen wir, was tatsächlich mit dieser großen Stadt geschah: Nebukadnezar belagerte sie etwa 13 Jahre lang. Vor dem endgültigen Sturz der Stadt brachten die Bewohner ihr Hab und Gut auf die nahegelegene Insel. Dank ihrer starken Flotte konnten sie sich dort noch lange verteidigen, nachdem der Stadtteil auf dem Festland bereits zerstört worden war. 
Über zweihundert Jahre zogen ins Land. Im Jahr 332 v.Chr. stieß Alexander der Große auf seinem welterobernden Feldzug mit seinen Truppen an die Küste von Tyrus, doch war er nicht imstande, die Inselfestung einzunehmen. Alexander beschloss daher, einen Damm zur Insel zu bauen. Dazu bediente er sich der Ruinen der zerstörten Stadt vom Festland – der Steine, des Holzes und des Schutts –, und warf dieses Material ins Meer, sodass der einstige Standort von Tyrus als nackter Felsen zurückblieb. Dann nahm er auch die Insel ein. Auf dem Festland ist Tyrus nie wieder aufgebaut worden, und noch heute breiten die Fischer dort ihre Netze zum Trocknen aus. Genauso war es vorausgesagt: »Ich werde dich zum kahlen Felsen machen; ein Trockenplatz für Netze sollst du werden, du wirst nicht wieder aufgebaut werden« (Hesekiel 26,14). 
Wie ist es zu erklären, dass diese Prophezeiungen Hunderte von Jahren im Voraus aufgeschrieben und mit solch minutiöser Genauigkeit in Erfüllung gingen? »Es gibt nur eine Erklärung … mit der sich der Verstand vollkommen zufrieden gibt: Hier spricht Gott, dessen Gedanken alle Zeiten umfassen und vor dem die Zukunft nicht verhüllt ist und der mit diesen Beweisen für seine Glaubwürdigkeit dem Herzen des Menschen die Gewissheit aufprägt: ›Der Himmel und die Erde werden vergehen, meine Worte aber sollen nicht vergehen‹ (Matthäus 24,35)«. 

Prophezeiungen über Christus 
Von allen Prophezeiungen in der Bibel sind keine anderen so zahlreich oder ausführlich wie die vielen Voraussagen über den Herrn Jesus Christus. Seine Abstammung war vorausgesagt: 

Eine sehr ausführliche Liste der Prophezeihungen gibt es hier : 
http://www.orientdienst.de/praxis/prophet.shtml 

Er musste aus der Nachkommenschaft Abrahams sein (1. Mose 22,1, aus dem Stamm Juda (1. Mose 49,10) und aus dem Haus Davids (Jesaja 9,7). Es war prophezeit, dass er von einer Jungfrau geboren wird (Jesaja 7,14), und zwar in Bethlehem (Micha 5,1). Interessanterweise kommen in der Bibel zwei Orte namens Bethlehem vor. Das eine Bethlehem lag im Gebiet von Sebulon im Norden Israels (Josua 19,15), und das andere lag in Judäa und war auch unter dem Namen Efrata bekannt. Die Prophezeiung über den Geburtsort des Messias ist derart exakt, dass sie zwischen diesen beiden Orten unterscheidet: »Und du, Bethlehem Efrata, das du klein unter den Tausendschaften von Juda bist, aus dir wird mir der hervorgehen, der Herrscher über Israel sein soll; und seine Ursprünge sind von der Urzeit, von den Tagen der Ewigkeit her« (Micha 5,1). 
Jesaja sagte voraus, dass der Messias von einem Vorboten angekündigt (Jesaja 40,3), vom Heiligen Geist gesalbt (11,2; 62,1) und sein Wirken in Galiläa beginnen werde (9,1-2). Es war vorausgesagt, dass ein vertrauter Freund ihn verraten wird (Psalm 41,9), und zwar zum Preis von 30 Silberstücken (Sacharja 11,12). 
Die Umstände seines Todes am Kreuz waren im Alten Testament klar geschildert: Seine Hände und Füße sollten durchbohrt werden (Psalm 22,17); er sollte zusammen mit Verbrechern sterben (Jesaja 53,12); seine Peiniger sollten um seine Kleider losen (Psalm 22,19; vgl. Matthäus 27,35); Essig und Galle sollten ihm zu trinken gegeben werden (Psalm 69,22; vgl. Matthäus 27,47-4. Kein einziger Knochen sollte ihm gebrochen (Psalm 34,21; vgl. Johannes 19,36), aber seine Brust durchbohrt werden (Sacharja 12,10; vgl. Johannes 19,37). Sogar seine letzten Worte wurden genau vorausgesagt: »Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?« (Psalm 22,2; vgl. Matthäus 27,46). Er sollte stellvertretend für andere sterben (Jesaja 53,5.12). Seine Bestattung im Grab eines Reichen war vorausgesagt (Jesaja 53,9; vgl. Matthäus 27,57-60), ebenso wie seine Auferstehung (Psalm 16,10; vgl. Apostelgeschichte 2,31) und Himmelfahrt (Psalm 68,19; vgl. Epheser 4,. 

Einige dieser Prophezeiungen wurden nicht weniger als 1600 Jahre vor Christi Geburt getroffen, und die letzten von ihnen wurden über 400 Jahre vor dem Kommen des Messias aufgeschrieben. Dabei ist diese kurze Zusammenfassung keineswegs eine vollständige Liste aller messianischen Prophezeiungen, denn es gibt etwa 300 solcher Voraussagen, die sich in Jesus Christus exakt erfüllt haben. 
Welche Schlussfolgerung können wir daraus ziehen? Ein Autor schrieb darüber: »Wenn die Glaubwürdigkeit und Genauigkeit der Bibel vor Gericht juristisch geprüft würde und man dazu die Indizien heranzöge, welche die erfüllten Voraussagen der Bibel liefern, dann könnte in dieser Frage kein Zweifel bestehen bleiben. Kein Gericht könnte zu Recht oder mit Vernunft abstreiten: Eine überwältigende Menge verfügbarer aussagekräftiger Indizienbeweise zeigt eindeutig, dass die Bibel übernatürlichen Ursprungs ist. In den Voraussagen der Bibel könnte kein einziger Fehler gefunden werden.« 

Daniels Vision der siebzig Jahrwochen 
Diese vielen Voraussagen über das Leben und Sterben Jesu Christi sind bereits faszinierend, doch der Prophet Daniel empfing in einer Vision eine noch erstaunlichere Prophezeiung: Hier wurde ihm der genaue Zeitpunkt mitgeteilt, wann der Messias ermordet würde, auf Jahr, Monat und Tag genau. Und diese Vision geschah 560 Jahre vor diesem Ereignis! 
Diese erstaunliche Prophezeiung findet sich im 9. Kapitel des Buches Daniel. Die Berechnung ist an sich etwas kompliziert, doch der bereits erwähnte Leiter von Scotland Yard, Sir Robert Anderson, hat eine vorzügliche Interpretation dieser schwierigen Bibelstelle herausgearbeitet, die unter Bibelauslegern allgemein akzeptiert wird.15 
Der betreffende Abschnitt aus Daniel (Kap. 9,25-27) lässt sich folgendermaßen zusammenfassen: Der Engel Gabriel sagte Daniel, dass vom Erlass, Jerusalem wieder aufzubauen bis zum gewaltsamen Tod des Messias 7+62 »Wochen« vergehen, wobei das Wort »Wochen« einfach »Siebener« heißt und sich auf eine Periode von sieben Tagen oder auch sieben Jahren beziehen kann. In diesem Fall kann es sich nur um Jahre handeln; die »Siebener« sind sozusagen »Jahrwochen«. Anders ausgedrückt, sollten vom Erlass, Jerusalem wieder aufzubauen, bis zum Tod des Messias 69×7 = 483 Jahre vergehen. 
Der erwähnte Erlass zum Wiederaufbau der Stadt Jerusalem geschah vom persischen König Artaxerxes am 5. März 444 v.Chr., was wir aus der genauen Angabe in Nehemia 2,1-8 wissen. Würden wir von diesem Datum ausgehend den Zeitpunkt 483 Jahre später berechnen, kämen wir nach unserem Kalender auf das Jahr 39 n.Chr. Wir müssen die Berechnung jedoch etwas sorgfältiger gestalten. Nach jüdischer Zeitrechnung umfasste ein Jahr stets 360 Tage. 483 jüdische Jahre entsprechen also 173.880 Tage. Wenn wir dies nun auf unseren Kalender umberechnen und dabei noch die Schaltjahre berücksichtigen, erhalten wir für 173.880 Tage nach dem 5. März 444 v.Chr. als Ergebnis den 30. März 33 n.Chr. Jesus Christus wurde am Tag vor dem Passafest gekreuzigt, welches stets auf den 7. April fällt. Der 30. März 33. n.Chr. ist also ein vernünftiges Datum für den Beginn der Passionswoche des Messias. Die Prophezeiung ist also höchst exakt, da sie besagt, dass der Messias nach oder am Ende von den 7+62 Jahrwochen umgebracht wird. 
Wer sich genauer mit diesen Berechnungen beschäftigen möchte, kann weitere Erklärungen nachlesen z.B. in den sehr ausführlichen Erläuterungen zu diesem Bibelabschnitt in »Das Alte Testament erklärt« von John Walvoord16 oder in dem Buch »Bibel und Zukunft« von D.L. Pentecost. 
Diese Prophezeiungen Daniels sind, wie die vielen anderen bereits erfüllten Voraussagen dieses Propheten, unbestreitbare Indizien für die göttliche Inspiration der Bibel. Sie erklären darüber hinaus, warum das Buch Daniel so lange das Ziel der vernichtenden Kritik von Bibelgegnern war. 

Prophezeiungen über die Stadt Jerusalem 
In Lukas 21,24 sagt der Herr Jesus: »Jerusalem wird zertreten werden von den Nationen, bis die Zeiten der Nationen erfüllt sein werden.« Seit der Zerstörung Jerusalems durch die Römer (70 n.Chr.) war die Stadt von Heiden beherrscht; das ist »die Zeit der Nationen«. Im Jahr 363 n.Chr. wollte ein römischer Kaiser namens Julian der Abtrünnige das Christentum schädigen, indem er den Juden erlaubte, ihren Tempel wieder aufzubauen. Doch der nichtchristliche Historiker Gibbon berichtet, dass »ein Erdbeben, ein Orkan und eine Feuersbrunst … die neuen Grundmauern des Tempels umrissen und zerstörten«18 und das Vorhaben so vereitelt wurde. 
Nachdem gegen Ende des 19. Jahrhunderts mit der Zionismus-Bewegung eine Rückkehr der Juden nach Palästina begonnen hatte, wurde dort am 14. Mai 1948 der neue Staat Israel ausgerufen. Doch als die Grenzen des neuen Israels festgelegt wurden, befand sich damit das alte Jerusalem im Königreich Jordanien. Später im Jahr 1948 geriet die neue jüdische Armee in einen Konflikt mit der Arabischen Liga. Israel stürmte entschlossen die Altstadt von Jerusalem, doch als sie bereits kurz vor dem Sieg standen, schritten die Vereinten Nationen ein und riefen einen Waffenstillstand aus. Zwischen den beiden Armeen wurde ein Niemandsland eingerichtet und die Altstadt Jerusalems befand sich weiterhin in arabischer Hand. 1967 schließlich gelang es Israel im Sechstagekrieg die Altstadt zu erobern, doch bis heute behalten sich die Muslime unter Obhut der Uno das Recht vor, den einstigen Tempelplatz mit dem Felsendom und der Al-Aksa-Moschee als ihr Heiligtum zu belegen. Welchen unaufhörlichen Konflikt das bedeutet, ist uns aus den täglichen Nachrichten nur zu gut bekannt. Der Status von Jerusalem ist eines der heikelsten Zankäpfel der Weltpolitik. 
Die oben zitierte Prophezeiung Jesu ist also gültig; Gottes erwählter Ort der Anbetung wird weiterhin von Heiden zertreten, »bis die Zeit der Nationen erfüllt ist«. Die Bibel sagt, dass »Jerusalem zu einem Stemmstein der Völker« wird und sich »alle Nationen gegen Jerusalem versammeln werden« (Sacharja 12,3) und dass die Nationen »die heilige Stadt zertreten werden 42 Monate« lang (Offenbarung 11,2). Diese 42 Monate beziehen sich auf die letzte Hälfte der 70. Jahrwoche aus Daniels Prophetie. Nach diesen sieben Jahren wird Jesus Christus in Herrlichkeit wiederkommen und in Jerusalem triumphieren. 

Jesu Weherufe über galiläische Städte 
Während seines irdischen Wirkens besuchte der Herr Jesus die galiläischen Städte Kapernaum, Chorazin, Bethsaida und Tiberias. Obwohl der Herr in den ersten drei dieser Städte beeindruckende Wunder wirkte, taten ihre Bewohner keine Buße. Deshalb sprach der Herr ein Wehe über diese drei Städte aus, was in Matthäus 11,21-24 nachzulesen ist. Über Tiberias sprach er dieses Wehe jedoch nicht. 
Was ist im Lauf der Jahrhunderte aus diesen Städten geworden? Am nordwestlichen Ufer des Sees Genezareth finden sich Ruinen, die man für Überreste des alten Kapernaum hält. Nachgewiesen ist die genaue Lage dieses antiken Ortes jedoch nicht. Gleiches gilt für Chorazin und Bethsaida. Niemand weiß genau, wo diese Städte lagen. Sie sind untergegangen, doch Tiberias ist bis heute eine florierende Hafenstadt am Ufer des Sees Genezareth und hat die Unruhen der Jahrhunderte überstanden. Ist es bloßer Zufall, dass die drei vom Herrn verfluchten Städte verschwunden sind, während die eine nicht verfluchte Stadt erhalten blieb? 

Zusammenfassung 
Wir könnten massenhaft Beispiele für weitere erfüllte Prophezeiungen anführen, doch diese sollten ausreichen, um zu zeigen, dass die Schreiber der Bibel von Gott inspiriert waren. Für den aufrichtigen Denker sind das überzeugende Anhaltspunkte. Ein bekannter Autor beschrieb treffend die hohe Bedeutung von erfüllten Prophezeiungen: 

Erfüllte Prophetie ist ein Beweis für die Inspiration, weil die biblischen Voraussagen künftiger Ereignisse so lange vor dem Eintreten der Ereignissen getroffen wurden, dass kein rein menschlicher Scharfsinn oder Weitblick sie vorausahnen konnte. Diese Voraussagen sind so detailliert, genau und konkret, dass jede Möglichkeit ausgeschlossen ist, dass es sich lediglich um glückliche Schätzungen handelte. Hunderte von Voraussagen über Israel, das Land Kanaan, Babylon, Assyrien, Ägypten und zahlreiche Personen – so alt, so einzigartig, so offensichtlich unwahrscheinlich und zugleich so detailliert und konkret, dass kein Sterblicher sie sich hätte ausdenken können – sind in Erfüllung gegangen unter Mitwirken der Naturgewalten oder von Menschen, die diese Voraussagen nicht kannten oder nicht glaubten oder sogar verzweifelt versichten, ihre Erfüllung zu verhindern. Daher gilt es als sicher, dass die Schriften, die diese Voraussagen enthalten, inspiriert sind.«19 

Jesus sagte zu seinen Jüngern: »Und jetzt habe ich es euch gesagt, ehe es geschieht, damit ihr glaubt, wenn es geschieht« (Johannes 14,29). Glauben Sie ihm? 

Prophetie, aufgezeichnet durch Hesekiel (570 vor Christus): Die Wiederherstellung des Staates Israel und die Rückkehr der Juden in ihr Land. 
"Und rede zu ihnen: So spricht der Herr, Jahweh: Siehe, ich werde die Kinder Israels aus den Nationen herausholen, wohin sie gezogen sind, und ich werde sie von ringsumher sammeln und sie in ihr Land bringen" (Hesekiel 37,21). 
Die Erfüllung läuft seit 1948. Damals würde der Staat Israel nach 1878 Jahren wieder aufgerichtet, unter Aufsicht der Vereinten Nationen. 

Fußnote: Israeliten sind Nachkommen Israels, das heisst Jakobs, der Enkel von Abraham. Seit ungefähr 500 vor Christus heissen die Nachkommen Juden, nach Juda, dem vierten Sohn von Jakob. 

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Prophetie, aufgezeichnet durch Jesaja (± 700 vor Christus): die Juden würden wie ein ungläubig Volk zurückkehren nach Israel. 
Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir; vom Aufgang her werde ich deinen Samen bringen, und vom Niedergang her werde ich dich sammeln. Ich werde zum Norden sagen: Gib heraus! und zum Süden: Halte nicht zurück, bringe meine Söhne von fernher und meine Töchter vom Ende der Erde ... Führe heraus das blinde Volk, das doch Augen hat, und die Tauben, die doch Ohren haben! (Jesaja 43:5,6,:cool:
Die Erfüllung läuft seit 1948. Die meiste Juden die in Israel wohnen, glauben nicht daß Jesus der Messias ist. 

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Prophetie, aufgezeichnet durch Mose (± 1407 vor Christus): Die Zerstreuung der Juden über die ganze Erde. 
"Und Jahweh wird dich unter alle Völker zerstreuen, vom einen Ende der Erde bis zum anderen Ende der Erde" (5. Mose 28,64). 
Die endgültige Zerstreuung hat im Jahr 70 stattgefunden, als der jüdische Aufstand von den Römern niedergeschlagen wurde und das jüdische Volk unter die Nationen zerstreut wurde. 

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Prophetie, aufgezeichnet durch Daniel (± 536 vor Christus): Die Zeit zwischen der Wiederherstellung Jerusalems und dem Messias. 
"So wisse denn und verstehe: Vom Ausgehen des Wortes, Jerusalem wiederherzustellen und zu bauen, bis auf den Messias, den Fürsten sind 7 Wochen und 62 Wochen. Straßen und Gräben werden wiederhergestellt und gebaut werden und zwar in Drangsal der Zeiten" (Daniel 9,25). 
Erfüllung: Nehemia erhielt im 20. Regierungsjahr des persischen Königs Artaxerxes die Zustimmung, Jerusalem wiederherzustellen (Nehemia 2,1-6). Das war ungefähr 446 vor Christus. Die Zeit bis auf den Gesalbten (Messias im Hebräischen und Christos im Griechischen) beträgt dann 7 + 62 = 69 Wochen (buchstäblich Siebenen oder sieben Zeiten). Die Maßeinheit der Zeit in Daniel ist etwas kürzer als ein Jahr, nämlich 360 Tage. Die Zeit bis auf den Messias beträgt somit 69 x 7 x 360 = 173.880 Tage = 476 Jahren und 21 Tage, gerechnet ab 446 vor Christus: 
446 v Chr 445 v Chr ... 1 v Chr 1 n Chr ... 30 n Chr 31 n Chr . 
. 1 2 ... 446 447... ... 476 
Weil das Jahr 0 nicht existiert, endet diese Periode im Jahr 31. 
Der einzige Jude, der in Betracht kommt, in diesem Jahr als der Messias aufgetreten zu sein, ist Jesus Christus, der Nachkomme Davids, der Nachkomme Abrahams (Matthäus 1,1). 

Anmerkung: der Titel Christus kommt vom griechischen Christos, was Gesalbte bedeutet. Das hebräische Wort für Gesalbter ist Messias. 

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Prophetie aufgezeichnet durch Daniel (± 536 vor Christus): Der Messias würde nach Ablauf der 7 + 62 "Wochen" (eine "Woche" ist 7 x 360 Tagen) seit der Wiederherstellung, aber vor der erneuten Zerstörung Jerusalems und des Tempels ermordet werden: 
"Und nach den 62 Wochen wird der Messias weggetan werden und nichts haben. Und das Volk des kommenden Fürsten wird die Stadt und das Heiligtum zerstören, und das Ende davon wird durch die überströmende Flut sein und bis ans Ende: Krieg, Festbeschlossenes von Verwüstungen" (Daniel 9,26). 
Erfüllung: Die 69 "Wochen" seit der Wiederherstellung Jerusalems (± 446 vor Christus) waren im Jahr 31 vergangen. Todesjahr des Juden Jesu Christi war entweder das Jahr 31 oder das Jahr 33. Die Stadt Jerusalem und der jüdische Tempel wurden durch die Römer erneut zerstört, nachdem sie Jahrhunderte vorher nach einer früheren Zerstörung durch die Babylonier 586 vor Christus wieder aufgebaut worden waren. 

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Prophetie Jesu (± 31), aufgeschrieben durch Lukas: Die Zerstörung des jüdischen Tempels durch die Römer. 
"Und als etliche von dem Tempel sagten, daß er mit schönen Steinen und Weihgeschenken geschmückt sei, sprach er: Diese Dinge, die ihr sehet - Tage werden kommen, in welchen nicht ein Stein auf dem anderen gelassen wird, der nicht abgebrochen werden wird" (Lukas 21,5-6). 
Dies hat sich erfüllt im Jahr 70, als Jerusalem und der Tempel durch die Römer ruiniert wurden. 

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Prophetie, aufgezeichnet durch Jesaja (± 700 vor Christus): Der Gesalbte würde um unserer Sünden willen sterben, aber auch wieder aus dem Tode auferstehen. 
"Doch um unserer Übertretungen willen war er verwundet, um unserer Missetaten willen zerschlagen. Die Strafe zu unserem Frieden lag auf ihm ... bei einem Reichen ist er gewesen in seinem Tode, weil er kein Unrecht begangen hat und kein Trug in seinem Munde gewesen ist ... Darum werde ich ihm die Großen zuteil geben, und mit Gewaltigen wird er die Beute teilen: dafür, daß er seine Seele ausgeschüttet hat in den Tod und den Übertretern beigezählt worden ist; er aber hat die Sünde vieler getragen und für die Übertreter Fürbitte getan". (Jesaja 53). 
Dies wurde erfüllt, als Jesus am Kreuz für unsere Sünden starb (1. Korinther 15,3-4) und er nach 3 Tagen wieder lebendig wurde (Markus 16,6). 

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Was der Messias erfahren würde während seiner Leiden am Kreuz, ist ungefähr 1000 vor Christus durch David vorausgesagt: 
"Wie Wasser bin ich hingeschüttet, und alle meine Gebeine haben sich zertrennt; wie Wachs ist geworden mein Herz, es ist zerschmolzen inmitten meiner Eingeweide. Meine Kraft ist vertrocknet wie ein Scherben, und meine Zunge klebt an meinem Gaumen; und in den Staub des Todes legst du mich. Denn Hunde haben mich umgeben, eine Rotte von Übeltätern hat mich umzingelt. Sie haben meine Hände und meine Füße durchgraben" (Psalm 22,14-16). 
Dies gibt ein überdeutliches Bild darüber, was einer erfährt, wenn er an ein Kreuz genagelt wird und dort hängt. Dieser Psalm wurde erfüllt, als Jesus gekreuzigt wurde. 

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Prophetie, aufgezeichnet durch Jesaja (± 700 vor Christus): Der Messias würde nicht allein den Juden, sondern auch den Heiden den Weg zu Gott erschliessen. 
"Ja, er spricht: Es ist zu gering, daß du mein Knecht seiest, um die Stämme Jakobs aufzurichten und die Bewahrten von Israel zurückzubringen; ich habe dich auch zum Licht der Nationen gesetzt, um mein Heil zu sein bis an das Ende der Erde" (Jesaja 49,6). 
Erfüllung: Auch die Heiden sind dem Aufruf gefolgt, an Jesus zu glauben (Apostelgeschichte 11,1.26). 

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Prophetie, aufgezeichnet durch Mose (± 1447 vor Christus): Der Name Abrahams würde groß sein und mit ihm würden alle Geschlechter der Erde gesegnet werden. 
"Und ich will dich zu einer großen Nation machen und dich segnen, und ich will deinen Namen groß machen; und du sollst ein Segen sein! Und ich will segnen, die dich segnen, und wer dir flucht, den werde ich verfluchen; und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter der Erde" (Genesis 12:2,3). 
Erfüllung: Abraham ist einer der bekanntesten Männer des Altertums. Alle Menschen, die an Jesus glauben, seine Nachkommen, empfangen das ewige Leben als ewigen Segen ( Johannes 3,16; 20,31). 

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Profetie, aufgezeichnet durch Micha (± 720 vor Christus): Der Gesalbte würde in Bethlehem geboren werden. 
"Und du, Bethlehem, Ephrata, zu klein, um unter den Tausenden von Juda zu sein, aus dir wird mir hervorkommen, der Herrscher über Israel sein soll; und seine Ausgänge sind von der Urzeit, von den Tagen der Ewigkeit her" (Micha 5,2). 
Dieses wurde erfüllt, als Jesus in Bethlehem geboren wurde (Matthäus 2,1; Lukas 2,11-15). 

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Prophetie nach dem Sündenfall (± 4000 vor Christus), aufgezeichnet durch Mose (± 1447 vor Christus): Der Fluch über Satan, nachdem er die Menschen zur Sünde verführt hatte: 
"Und ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und den Frau und zwischen deinem Samen und ihrem Samen; er wird dir den Kopf zermalmen, und du, du wirst ihm die Ferse zermalmen" (1. Moses 3,15). 
Der Samen der Frau ist ihr Nachkomme: der Gesalbte. Seine Ferse wurde verletzt, als er gekreuzigt wurde. Aber da Christus dort das Gericht über unsere Sünden getragen hat und aus dem Tod auferstanden ist, hat Satan die Macht über den Tod verloren (1. Korinther 15,54). Satan selbst wird endgültig besiegt werden, nach der Wiederkehr Jesu auf dieser Erde (Offenbarung 20,1.2.10). 

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Der Messias ist also schon gekommen, um zu sterben für unsere Sünden. Aber Er wird noch einmal wiederkommen, um König der Welt zu werden. Das ergibt sich aus folgenden Prophezeiungen: 

Prophetie, aufgezeichnet durch David (± 1000 vor Christus): Der Gesalbte würde der Sohn Gottes sein, er würde König werden. 
"Es treten auf die Könige der Erde, und die Fürsten ratschlagen miteinander wider Jahweh und wider seinen Gesalbten ... Dann wird er zu ihnen reden in seinem Zorn, und in seiner Zornglut wird er sie schrecken. "Habe doch ich meinen König gesalbt auf Zion, meinem heiligen Berge!" Vom Beschluß will ich erzählen: Jahweh hat zu mir gesprochen: Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt" (Psalm 2,2.5-7). 
Erfüllung: Jesus Christus ist der Sohn Gottes (Johannes 1,50; 3,18; Apostelgeschichte 9,20; 1. Johannes 5,10-12). 

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Prophetie, aufgezeichnet durch Jesaja (± 700 vor Christus): Der Gesalbte würde wie ein Kind geboren werden, aber gleichzeitig Gott selbst sein. 
"Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und man nennt seinen Namen: Wunderbarer, Berater, starker Gott, Vater der Ewigkeit, Friedefürst" (Jesaja 9,5). 
Erfüllung: In Jesaja 9,6 wird der Messias "Starker Gott" genannt. In Jesaja 10,21 wird dieser Ausdruck für Jahweh verwendet. Jesus wurde als Kind geboren, aber er wurde auch als Gott anerkannt (Johannes 20:2. 

Anmerkung: Wir haben es hier mit der Tatsache zu tun, dass schon im Alten Testament (im Tenach) angegeben wurde, dass der Gesalbte niemand ausser Gott selbst ist. Gott der Vater und Gott der Sohn sind ein und derselbe Gott. 

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Die Rückkehr des Messias wird auf dem Ölberg sein. Der Messias wird sich dann tatsächlich als Jahweh erweisen (aufgezeichnet durch Sacharja, ± 500 vor Christus): 
"Und ich werde alle Nationen nach Jerusalem zum Kriege versammeln; und die Stadt wird eingenommen und die Häuser werden geplündert und die Frauen geschändet werden; und die Hälfte der Stadt wird in die Gefangenschaft ausziehen, aber das übrige Volk wird nicht aus der Stadt ausgerottet werden. Und Jahweh wird ausziehen und wider jene Nationen streiten, wie an dem Tage, da er streitet, an dem Tage der Schlacht. Und seine Füße werden an jenem Tage auf dem Ölberge stehen, der vor Jerusalem gegen Osten liegt; und der Ölberg wird sich in der Mitte spalten nach Osten und nach Westen hin, zu einem sehr großen Tale, und die Hälfte des Berges wird nach Norden und seine andere Hälfte nach Süden weichen" (Sacharja 14,2-4). 

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Kennzeichnend für diese Zeit ist der Krieg um Jerusalem (aufgezeichnet durch Sacharja (± 500 vor Christus): 
"Siehe, ich mache Jerusalem zu einer Taumelschale für alle Völker ringsum; und auch über Juda wird es kommen bei der Belagerung von Jerusalem. Und es wird geschehen an jenem Tage, da werde ich Jerusalem zu einem Laststein machen für alle Völker: alle, die ihn aufladen wollen, werden sich gewißlich daran verwunden. Und alle Nationen der Erde werden sich wider dasselbe versammeln" (Sacharja 12,2-3). 

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Wenn er zurückkommt, wird der Messias wiedererkannt von ihnen, die ihn durchbohrt haben (aufgezeichnet durch Sacharja, ± 500 vor Christus): 
" Und ich werde über das Haus Davids und über die Bewohner von Jerusalem den Geist der Gnade und des Flehens ausgießen; und sie werden auf mich blicken, den sie durchbohrt haben, und werden über ihn wehklagen gleich der Wehklage über den Eingeborenen, und bitterlich über ihn leidtragen, wie man bitterlich über den Erstgeborenen leidträgt" (Sacharja 12,10). 

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Dre Krieg um Jerusalem ist ein Aufstand gegen Gott selbst (aufgezeichnet durch David, ± 1000 vor Christus): 
"Warum toben die Nationen und sinnen Eitles die Völkerschaften? Es treten auf die Könige der Erde, und die Fürsten ratschlagen miteinander wider Jahweh und wider seinen Gesalbten: "Lasset uns zerreißen ihre Bande, und von uns werfen ihre Seile!" Der im Himmel thront, lacht, der Herr spottet ihrer. Dann wird er zu ihnen reden in seinem Zorn, und in seiner Zornglut wird er sie schrecken. "Habe doch ich meinen König gesalbt auf Zion, meinem heiligen Berge!" 
"Küsset den Sohn, daß er nicht zürne, und ihr umkommet auf dem Wege, wenn nur ein wenig entbrennt sein Zorn. Glückselig alle, die auf ihn trauen" (Psalm 2,1-6.12)! 

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Schließlich werden Gott und Sein Gesalbter die Königsherrschaft antreten (aufgezeichnet durch Johannes, ± 90 nach Christus): 
"Und der siebte Engel posaunte: und es geschahen laute Stimmen in dem Himmel, welche sprachen: Das Reich der Welt unseres Herrn und seines Christus ist gekommen, und er wird herrschen in die Zeitalter der Zeitalter ... Und die Nationen sind zornig gewesen, und dein Zorn ist gekommen und die Zeit der Toten, um gerichtet zu werden, und den Lohn zu geben deinen Knechten, den Propheten, und den Heiligen und denen, die deinen Namen fürchten, den Kleinen und den Großen (Offenbarung 11,15.17-1. 

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""Küsset den Sohn" (Psalm 2), das heisst: Entscheiden Sie sich jetzt für Jesus, den Gesalbten! Dann bietet er Ihnen ewiges Leben, gibt Ihnen ein Lebensziel und Sie entkommen dem Gericht. Wie Sie das machen können 

 

 

 

Hesekiel bekam im Februar 586 v.Chr. eine Prophezeiung über die Stadt 
Tyrus. Wie wir aus Kapitel 27 ersehen können, war Tyrus eine mächtige 
Handelsstadt, der Knotenpunkt des damaligen Welthandels zwischen Nord und 
Süd, Ost und West. Tyrus lag am Mittelmeer, geschützt durch starke Mauern 
zum Land hin. Hesekiel beschreibt sie folgendermaßen (27,25b): "So bist du 
sehr reich und herrlich geworden mitten im Meer." 

Keine Frage, Tyrus war das New York des sechsten Jahrhunderts vor 
Christus. Hesekiel prophezeit nun, dass Tyrus, die Weltstadt, zerstört 
werden wird. Unglaublich. Nicht viele werden Hesekiel damals ernst 
genommen haben. Doch die Prophezeiungen Hesekiels gehen in Erfüllung. Gott 
täuscht niemals. Lassen Sie uns jetzt einmal schauen, wie haargenau sich 
die Prophezeiung gegen Tyrus erfüllt hat: 

1. Tyrus soll von vielen Völkern zerstört werden (Hes. 26,3+4) 
2. Von Tyrus soll nur noch ein nackter Felsen übrigbleiben, auf dem die 
Fischer ihre Netze trocknen werden (Hes 26,4+5) 
3. Der babylonische König Nebukadnezar wird als Erster Tyrus besiegen 
(Hes. 26,7) 
4. Die Trümmer der Stadt sollen ins Meer geworfen werden (Hes. 26,12) 
5. Tyrus soll nie wieder aufgebaut werden.(Hes. 26,14) 

Erfüllung: 
Bereits im Jahre 585 v.Chr., also ein Jahr nach der Prophezeiung 
Hesekiels, versuchte Nebukadnezar, König von Babylonien, Tyrus zu erobern. 
Nach dreizehnjähriger Belagerung gelang es ihm. (Prophezeiung Nr.1+3) 

Doch die Stadt konnte sich in den nächsten Jahrzehnten wieder ein Stück 
weit erholen. Nach der Zerstörung durch Nebukadnezar hatten sich die 
Einwohner von Tyrus auf eine vorgelagerte Insel zurückgezogen. Daher galt 
die Stadt als praktisch uneinnehmbar. 334 v.Chr., also 252 Jahre später, 
marschierte dann Alexander der Große nach Ägypten. Der Weg führte ihn auch 
an Tyrus vorbei. Tyrus weigerte sich, die Tore zu öffnen und sich zu 
ergeben. Alexander ließ einen Damm aufschütten, der vom Festland bis zur 
Insel reichte. Dabei riss er die alte, durch Nebukadnezar zerstörte Stadt, 
komplett ab und benutzte die Trümmer für die Aufschüttung des Damms. 
(Prophezeiung Nr.4) 

Dann ließ der riesige Belagerungstürme bauen und nahm Tyrus so ein. Tyrus 
wurde dem Erdboden gleich gemacht. Auf dem Platz, wo das alte Tyrus stand, 
wurde nie wieder eine Stadt errichtet. (Prophezeiung Nr.5) 

Die Fischer aus der Umgebung hängen tatsächlich noch heute ihre Netze dort 
auf! (Prophezeiung Nr.2) 

Einfach genial: Die letzte der Prophezeiungen Hesekiels über Tyrus 
erfüllten sich über 250 Jahre später exakt! Die Genauigkeit der Bibel, wie 
in unseren vier Kapiteln erkennbar, ermutigt uns, Gottes Wort in allem zu 
vertrauen. Gottes Wort ist Wahrheit, nicht nur theologisch, sondern auch 
historisch.

 

Voraussagen über Ortschaften und Länder 

a) Tyrus 

Eine der ungewöhnlichsten Prophetien in der Bibel ist die über die Stadt Tyrus, in Verbindung mit der Stadt Sidon. Der Prophet Hesekiel verkündete in der Zeit zwischen 592-570 v. Chr. (Hes 26,1-21): 
# "Darum, so spricht der Herr Jahwe: Siehe, ich will an dich, Tyrus! Und ich werde viele Nationen gegen dich heraufführen, wie das Meer seine Wellen heraufführt. Und sie werden die Mauern von Tyrus zerstören und seine Türme abbrechen; und ich werde seine Erde von ihm wegfegen und es zum kahlen Felsen machen. ... Denn so spricht der Herr Jahwe: Siehe, ich lasse Nebukadnezar, den König von Babel, den König der Könige, von Norden her über Tyrus kommen, mit Pferden und Wagen und Reitern und einem Aufgebot und mit viel Volk. Deine Töchter wird er auf dem Feld mit dem Schwert erschlagen. Und er wird Belagerungstürme gegen dich aufstellen und einen Belagerungswall gegen dich aufschütten und Langschilde gegen dich aufrichten ... Und sie werden dein Vermögen rauben und deinen Handelsgewinn plündern und deine Mauern abbrechen und deine prächtigen Häuser niederreißen; und deine Steine und dein Holz und deinen Schutt werden sie mitten ins Wasser schütten. ... Und ich werde dich zum kahlen Felsen machen; ein Trockenplatz für Netze sollst du werden, du wirst nicht wieder aufgebaut werden. Denn ich, Jahwe, habe geredet, spricht der Herr Jahwe. ... Tödlichen Schrecknissen gebe ich dich preis; und du wirst nicht mehr sein, und du wirst gesucht, aber nicht wiedergefunden werden für ewig, spricht der Herr Jahwe" (Hes 26, 3.4.7.8.12.14.21). 

Das sind die Voraussagen: 

1. Nebukadnezar wird die Festlandstadt Tyrus zerstören

2. viele Nationen werden gegen Tyrus sein (Vers 3), 

3. Tyrus wird zu einem nackten Felsen werden und flach wie die Oberfläche eines Felsens sein (Vers 4), 

4. Fischer werden ihre Netze dort aufspannen (Vers 14), 

5. der Schutt wird ins Wasser geworfen werden (Vers 12), 

6. die Stadt soll nie wieder aufgebaut werden (Vers 14), 

7. die Stadt soll nie wieder gefunden werden (Vers 21). 

Die Aussagen scheinen für sich selbst zu sprechen. Man braucht lediglich die Geschichte von Tyrus mit diesen Prophezeiungen zu vergleichen: Was war geschehen? 

Nebukadnezar, der König von Babel, belagerte die Stadt Tyrus auf dem Festland drei Jahre nach der Prophezeiung. Als Nebukadnezar die Tore durchbrach, fand er die Stadt fast leer vor. Die Mehrzahl der Einwohner war mit Booten auf eine Insel entkommen, die knapp einen Kilometer weit vor der Küste lag. Dort befestigten sie eine neue Stadt. Die Festlandstadt wurde im Jahre 573 zerstört (Voraussage 1), aber die Stadt Tyrus auf der Insel blieb noch mehrere hundert Jahre eine mächtige Stadt. 

Etwa 333 v. Chr. marschierte Alexander der Große südwärts nach Ägypten, nachdem er Darius III. besiegt hatte. Unterwegs forderte er die Phönizierstädte auf, ihre Tore zu öffnen, da es zu seinem Plan gehörte, sie der persischen Flotte zu entziehen. Die Bürger von Tyrus weigerten sich. Die Ingenieure und Arbeiter Alexanders bewegten den Schutt, der einmal die Stadt Tyrus gewesen war und bauten aus dem Schutt eine 60 Meter breite Mole über die Wasserenge, welche die alte Stadt von der neuen trennte (Voraussage 5). 

Alexander erkannte, dass er zusätzlich Schiffe brauchte und begann von besiegten Untertanen Schiffe einzuziehen. Viele Städte und Nationen trugen dazu bei: Sidon, Byblos, Rhodos und viele mehr (Voraussage 2). 

Im Jahre 332 v. Chr. wurde die Stadt im Meer zerstört. Der größte Teil des Gebietes der einstmals großen Stadt ist heute nackt wie die Oberfläche eines Felsens (Voraussage 3) - ein Ort, an dem die Fischer, die immer noch an diese Stelle kommen, ihre Netze zum Trocknen ausbreiten (Voraussage 4). 

Doch die Menschen bauten Tyrus wieder auf. 314 v. Chr. wurde Tyrus, vom Nachfolger Alexander des Großen, Antigonos, erneut eingenommen. Im Jahre 638 n. Chr. wurde die Stadt von den Moslems erobert, und zur Zeit der Kreuzzüge wurde es eine wichtige Basis der Kreuzritter. Im Mittelalter wurde sie abermals von den Moslems zurückerobert (1291) und restlos zerstört (Voraussage 6). 

Ein mittelalterlicher Chronist vermerkte: "Der gesamte Ruhm von Tyrus besteht nur noch in einem Schellfisch und einem Purpur-Farbstoff." 

Es gibt auch heute eine Stadt Tyrus, die aber nicht die ursprüngliche Stadt ist. Sie wurde weiter entlegen, vom ursprünglichen Gebiet von Tyrus entfernt an der Küste erbaut,. Das Schicksal von Tyrus war laut dem Propheten ein Ort, an dem Fischer ihre Netze aufspannen. Die heutige Existenz eines kleinen Fischerdorfes auf dem Gebiet der alten Stadt Tyrus bedeutet nicht, dass die Prophetie sich nicht erfüllte, sondern ist vielmehr die endgültige Bestätigung dafür, dass die Prophetie in Erfüllung ging. Tyrus, die Herrin der Meere, das jahrhundertealte Handels- und Umschlagszentrum der Welt, verging, um nie wieder aufgebaut zu werden (Voraussage 7). Die Fischer, die ihre Netze auf den Felsen trocknen, die einst das Fundament jener Metropole des Altertums bildeten, sind das letzte Glied in der Kette der Prophetien, die Hesekiel vor über fünfundzwanzig Jahrhunderten aussprach. 

Die Geschichte der Stadt ist ein Beispiel für eine Prophezeiung, die in der Zeit nach Christus in Erfüllung ging! 



b) Sidon 

Hesekiel verkündigte eine weitere Prophezeiung Gottes über Tyrus' Schwesterstadt Sidon: 
# "So spricht der Herr Jahwe: ‚Siehe, ich will an dich, Sidon, und will mich in deiner Mitte verherrlichen; und sie werden erkennen, dass ich Jahwe bin, wenn ich Strafgerichte an ihr übe und mich an ihr als heilig erweise. Und ich werde die Pest hineinsenden und Blut auf ihre Straßen; und Erschlagene werden in ihrer Mitte fallen durch das Schwert, das von allen Seiten über sie kommt. Und sie werden erkennen, dass ich Jahwe bin‘" (Hes 28,22.23). 

Drei Voraussagen wollen wir betrachten: 

1. Keine Erwähnung der Zerstörung der Stadt, 

2. Blut in ihren Gassen (Vers 23), 

3. vom Schwert Erschlagene überall (Vers 23). 

Im Jahre 351 v. Chr. rebellierten die Sidonier gegen den persischen König und konnten ihre Stadt erfolgreich gegen die Angriffe der Perser verteidigen. Schließlich verriet ihr eigener König - um sein Leben zu retten - die Stadt an den Feind. Um der Rache des persischen Königs zu entkommen, töteten sich 40.000 Bürger selbst. Sidon war jedoch schon bald wieder aufgebaut, nachdem es abgebrannt war. Und obwohl die Stadt immer wieder erobert wurde und ihre Bürger abgeschlachtet (Voraussage 2 und 3) und die Häuser abgerissen wurden, hat man die Stadt stets wieder aufgebaut. 

In den Tagen der Kreuzzüge wurde Sidon immer wieder von feindlichen Mächten erobert und zurückerobert. Dreimal wurde es von den Kreuzrittern erobert, und dreimal fiel es vor den moslemischen Heeren. Selbst in der Neuzeit ging die Stadt immer wieder durch schwere Zeiten. Sie war Austragungsort von Kämpfen zwischen Drusen und Türken, sowie zwischen Türken und Franzosen. 1840 wurde Sidon von den Flotten Englands, Frankreichs und der Türkei bombardiert. Immer wieder wurde in den Straßen Blut vergossen, aber die Stadt existiert immer weiter und steht heute da, als ein Denkmal erfüllter Prophetie. 

Kein menschlicher Geist hätte vor 2500 Jahren voraussagen können, dass Tyrus ausgelöscht sein wird, Sidon aber weiterbesteht, zumal eigentlich Tyrus "die Königin und Herrin des Mittelmeeres" genannt wurde. 



c) Theben und Memphis 

Es gab viele Zentren religiöser Verehrung in der Welt der Antike. Doch die heidnischen Götzen waren nie von Dauer; Gott verdammte die Städte, in denen dieser Götzendienst blühte. Ein Beispiel hierfür finden wir in Ägypten. Die beiden Städte Theben (früher: No), der Hauptstadt Oberägyptens und Memphis (früher: Noph oder Moph), der Hauptstadt Unterägyptens wurden vom Propheten Hesekiel mit unterschiedlichen Urteilssprüchen bedacht (Hes 30,13-16). Theben sollte zerrissen und sein Reichtum vernichtet werden, in Memphis sollten die Götzen ausgerottet werden, was praktisch der Ausrottung der ganzen Stadt gleichkam. 

Wenn man nun Memphis mit Theben vergleicht, dann wird das Wunder erfüllter Prophetie nur noch erstaunlicher. Wie kam es, dass die Prophetien über die beiden Städte nicht verwechselt wurden? Tatsächlich wurde die Stadt Theben durch zwei Vernichtungsschläge (552 und 85 v. Chr.) dem Erdboden gleichgemacht, während Memphis noch einen kulturellen Höhepunkt erreichte. 

Aber auch Memphis war Hochburg der Götzen und wurde auch mithilfe derselben geschlagen. Wie das? Der babylonische Heerführer Kambyses Pelusium nahm die Stadt ein, indem er Hunde und Katzen, die von den Ägyptern heilig gehalten wurden, vor sein Heer setzte, so dass es kein Ägypter wagen würde, Waffen gegen sie zu gebrauchen. Er erschlug den "heiligen Stier" Apis und verbrannte andere Götter Ägyptens. Erst mit der Erbauung Kairos im 7. Jahrhundert verließen die Menschen Memphis. Die Araber trugen den größten Teil der Bauten ab und transportierten die Steine für neue Bauvorhaben nach Kairo. 



d) Samaria 

Die Propheten Hosea [748-690 v. Chr.] und Micha [738-690 v. Chr.] prophezeiten gegen die Stadt Samaria: 
# "Samaria wird büßen, denn es ist widerspenstig gewesen gegen seinen Gott. Sie werden durchs Schwert fallen, ihre Kinder werden zerschmettert und ihre Schwangeren aufgeschlitzt" (Hos 14,1). 

"So werde ich Samaria zu einem Trümmerhaufen im Feld machen, zu Weinbergpflanzungen, und ich werde seine Steine ins Tal hinabstürzen und seine Grundfesten bloßlegen" (Micha 1, 6). 

Vorausgesagt wird: 

1. Samaria wird fallen (Hosea), 

2. es wird zu einem Steinhaufen im Felde werden (Micha), 

3. Weinberge sollen dort angelegt werfen (Micha), 

4. seine Steine werden ins Tal gestürzt werden (Micha), 

5. es soll bis auf den Grund bloßgelegt werden(Micha). 

Die Geschichte Samarias ist relativ kurz und sehr stürmisch. Samaria war nach der Teilung des salomonischen Reiches die Hauptstadt des Nordreiches Israel und ein Symbol der Abkehr von Jahwe. Samaria wurde vom Assyrerkönig Sargon II. 722 v. Chr. erobert. Im Jahre 331 v. Chr. fiel die Stadt in die Hand Alexanders des Großen und 120 v. Chr. durch den Hasmonäerkönig Hyrkanos. Alle drei Eroberungen brachten der Stadt sehr viel Zerstörung und Tod (Voraussage 1). 

Heute befindet sich auf dem Hügel, wo Samaria stand, ein bebautes Feld, auf dem die Fundamente der Säulen die Lage der einstigen Paläste und Herrschaftshäuser markieren. Am Fuße des Hügels, im Tal, liegen die Grundsteine der Stadt. Die Steine der großen Stadt wurden von den Bauern des Landes zusammengehäuft oder den Hügel hinabgeworfen, damit ihre Stätte in Felder und Weingärten verwandelt würden (Voraussagen 2-5). 



e) Gaza und Askalon 

Gaza und Askalon, so prophezeiten Amos 1,8 [775-750 v. Chr.], Jeremia 47,5 [626-586 v. Chr.] und Zephanja 2,4-7 [640-621 v. Chr.], sollten kahl und verwüstet werden, und der Überrest des Hauses Juda soll Askalon bewohnen. Die Prophezeiungen erfüllten sich. Das heutige Gaza liegt an einer ganz anderen Stelle und Askalon gehört nun zu Israel. 



f) Moab und Ammon 

Zwei kleine Königreiche, Moab, östlich des Toten Meeres, und Ammon, nördlich von Moab, waren ebenfalls Gegenstand des Gerichtes Gottes. Die Propheten Hesekiel 23,3.4 [592-570 v. Chr.] und Jeremia 48,47; 49,6 [626-583 v. Chr.] kündigten an, dass die im Osten gelegenen Völker Moab und Ammon einnehmen würden, doch dass diese Besetzung nur von vorübergehender Dauer sein sollte. Ein Blick in das Geschichtsbuch bestätigt ebenfalls die Erfüllung: 

Moab und Ammon verschwanden! Um die Jahrhundertwende wurde diese Gegend noch Transjordanien genannt, regiert vom Emir Abdullah des Ostens. Das Land regenerierte wirtschaftlich innerhalb der letzten 80 Jahre, und heute beginnt die Region als Jordanien wieder zu erblühen, wohl auch durch die neuen Wirtschaftsabkommen mit Israel! Auch das ist wieder eine Prophetie, die sich erst in unseren Tagen erfüllt! 



g) Edom und Petra 

Immer wieder wurde die Verwüstung Edoms geweissagt durch Jesaja 34,6-15, Jeremia 49,17.18 und Hesekiel 25,13.14; 35,5-7. Zur Zeit dieser Propheten schien die Erfüllung solcher Prophezeiungen höchst unwahrscheinlich zu sein. Selbst nachdem die Edomiter vertrieben worden waren, entwickelten die Nabatäer eine blühende Zivilisation, die Jahrhunderte überdauerte. 

Aber Gott hatte gesagt: "Ich will deine Städte wüst machen" (Hes 35,7). Heute ist das Land verödet, ein stummes Zeugnis des sicheren Wortes des HERRN. 

Die Stadt Petra ist ein bemerkenswertes Beispiel der buchstäblichen Erfüllung dieser Prophetie. Diese bedeutungsvolle Hauptstadt der Antike, mit ihrem 4000 Menschen fassenden Theater, ihren Tempeln, ihren Altären und ihren Monumenten liegt heute schweigend und verlassen da, zerfallend mit dem Lauf der Zeit. 
Die zwei Hauptstädte der antiken Welt waren Ninive und Babylon. Sie waren dicht bevölkert und militärisch sehr stark - Zentren von extrem starken Königreichen. Dennoch wurden gegen ihre scheinbar unbezwingbaren Mauern, um die Zeit ihres jeweiligen Höhepunktes an Macht und Einfluss, Untergangsprophetien ausgesprochen - woraufhin sie auch bald erobert wurden: Ninive nach einer sehr kurzen Belagerung und Babylon ohne Widerstand. 
Jeremia sagte, die babylonischen Soldaten würden sich kampflos ergeben. Sowohl nach der Vorhersage Jesajas als auch nach der Jeremias sollten die schützenden Wasser Babylons, der Euphrat, "ausgetrocknet werden". Jesaja gab selbst den Namen des Eroberers bekannt, der persische Feldherr Cyrus, und er sagte, "dass sogar die Tore Babylons nicht verschlossen sein" würden (Jer 50,38; 51,11.30; Jes 13,17-19; 44,27; 45,1). 

Der griechische Chronist Herodot erklärte, dass Cyrus das Wasser des Euphrat ableitete und dadurch erreichte, "dass das alte Flussbett zu durchwaten war; der Wasserspiegel im Fluss sank" (Herodot Historien, 1963 von Josef Feix). Die feindlichen Soldaten marschierten in der Nacht durch das Flussbett und gelangten durch die sorglos offengelassenen Tore in die Stadt. Die Babylonier hielten gerade ein Trinkgelage ab, wie die Bibel erklärt und auch Herodot bestätigt (Dan 5,1-4.30). 

Sowohl Jesaja als auch Jeremia sagten vorher, dass von Babylon schließlich nur unbewohnte Ruinen übrigbleiben sollten. Das trat ein. Heute ist Babylon ein verlassener Erdhügel (Jes 13,20-22; Jer 51,37.41-43). 

Man betrachte einmal den Unterschied zwischen den Prophetien über Babylon und über Ägypten! Die babylonische Nation sollte verschwinden, Ägypten sollte als untergeordnete Nation weiterbestehen und besteht auch als solche. Wie geschah es, dass diese beiden unwahrscheinlichen Ereignisse sich genau nach dem Wortlaut der Prophetien zutrugen und dass die Namen nicht vertauscht wurden? 



i) Chorazin, Bethsaida und Kapernaum 

Nun haben wir noch etwas Besonderes: Eine neutestamentliche Prophezeiung in Bezug auf Ortschaften. Wir erinnern uns sicher an die Gerichtsworte, die Jesus über Chorazin, Bethsaida und Kapernaum sprach: 
# "Dann fing er an, die Städte zu schelten, in denen seine meisten Wunderwerke geschehen waren, weil sie nicht Buße getan hatten: ‚Wehe dir, Chorazin! Wehe dir, Bethsaida! Denn wenn zu Tyrus und Sidon die Wunderwerke geschehen wären, die unter euch geschehen sind, längst hätten sie in Sack und Asche Buße getan. Doch ich sage euch: Tyrus und Sidon wird es erträglicher ergehen am Tag des Gerichts als euch. Und du, Kapernaum, die du bis zum Himmel erhöht worden bist, bis zum Hades wirst du hinabgestoßen werden; denn wenn in Sodom die Wunderwerke geschehen wären, die in dir geschehen sind, es wäre geblieben bis auf den heutigen Tag. Doch ich sage euch: Dem Sodomer Land wird es erträglicher ergehen am Tag des Gerichts als dir‘" (Matth 11,20-24). 

Obwohl keine genaue Prophetie gegeben wird, wie diese Städte zerstört werden sollten, ist Gottes Zorn und Gericht doch unüberhörbar, und die Geschichte hat dies bestätigt. Wir lesen im Neuen Testament allerdings nicht nur von drei, sondern von vier Städten des Altertums, die sich in herrlicher Lage in der Nähe und am Ufer des Galiläischen Meeres befanden. Diese Städte waren Kapernaum, Chorazin, Bethsaida und Tiberias. Chorazin, Kapernaum und Bethsaida wurden durch ein Erdbeben zerstört; nur die zuletzt genannte, die Jesus nicht angesprochen hatte, Tiberias, steht noch heute. Nicht ein Wort des Gerichts wurde seitens unseres Herrn gegen diese Stadt verkündet. Sie wurde mehrmals teilweise zerstört, aber immer wieder aufgebaut. 

Wozu das Ganze ? 

Kein Leben ist wirklich gut, wenn zwei Fragen nicht geklärt sind: 



Die Frage nach dem Sinn 


Die Frage nach der Zukunft 

Vielleicht haben Sie sich schon mal gefragt: Lohnt sich eigentlich der ganze Aufwand? Lohnt sich die Plackerei? Lohnt es sich, das tägliche Einerlei auf sich zu nehmen, gewisse Regeln einzuhalten, "gut" zu sein, wenn sowieso nichts gilt? Gibt es überhaupt so was wie "Gutes", wie Sinn, wie Zukunft? 

Die Antwort auf jede dieser Fragen ist "Ja", es lohnt. Es gibt Sinn. Es gibt Zukunft. Unser Leben ist kein Zufall. Es gibt das Gute. Der Grund dafür: es gibt Gott. 

"Wieso?" sagen Sie. "Das kann ja jeder sagen. Wo ist der denn? Ich sehe nichts von Gott." 

Stimmt genau, aber unsichtbar sind viele Dinge, die doch existieren: Röntgenstrahlen, Radioaktivität, Liebe, Gerechtigkeit Verstand, Gewissen usw.. Alle diese Dinge werden an ihrem Wirken erkannt. Genauso Gott. Gott wirkt und handelt. Er ist erfahrbar. Er macht sich erkennbar - auf vielerlei Weise. Er gibt konkrete Hinweise auf seine Existenz, damit wir wissen können, woran wir sind. Denn er will nicht, daß wir unser Leben auf Irrtümern aufbauen. 

"Ja, aber", sagen Sie, "wer will denn wissen, welches der richtige Gott ist? Es gibt doch eine Unmenge von Göttern. Soll doch jeder auf seine Weise glauben." 

Die Sache hat nur einen Haken: die Konsequenzen. Natürlich kann man an alles mögliche glauben, an Gott, an keinen Gott, an Reinkarnation, an Astrologie, an gar nichts - aber entscheidend ist ja, was Realität ist. Wenn wir an etwas Falsches glauben, kann das enorm ungünstige Konsequenzen haben - besonders, wenn es um unsere Zukunft geht. Denn dann können wir nicht nur den Sinn unseres Lebens sondern auch unsere gute Zukunft verpassen. 

"Wieso?" sagen Sie. "Was nachher kommt, merkt man doch noch früh genug, wenn es soweit ist." 

Das kommt darauf an. Wenn bestimmte Entscheidungen schon in diesem Leben getroffen werden müssen, ist das nicht "früh genug". Denn das würde bedeuten, daß man hinterher nichts mehr ändern kann. Dann kann es passieren, daß man auf etwas festgelegt ist, was total negativ ist. Man darf sich also nicht einfach auf seine Meinung oder irgendein Glaubenssystem verlassen, sondern muß prüfen, ob das der Realität entspricht. 

"Wieso?" sagen Sie. "Soll das heißen, daß man herausfinden kann, welcher Gott Realität Ist? Wie soll denn das vor sich gehen?" 

Vorstellungen von Gott kann sich jeder machen, aber mit Bestimmtheit können wir nur etwas von Gott wissen, wenn er sich selbst zu erkennen gibt. Und zwar konkret, nachprüfbar und erfahrbar. Das hat in der gesamten Menschheitsgeschichte nur der Gott der Bibel getan, der sich in Jesus Christus gezeigt hat. Er ist erfahrbar - bis heute. Und zwar konkret denn er handelt im Leben von Menschen und in der Geschichte. Und dieses Handeln hat er auch objektiv überprüfbar gemacht - durch die Bibel. 

"Wieso?" sagen Sie. "Wer glaubt denn heute noch an die Bibel? Die ist alt und überholt. Da stehen doch nur menschliche Behauptungen drin. Was soll man da prüfen?" 

Obwohl die Bibel von Menschen geschrieben ist, läßt sich vieles an ihr nicht einfach menschlich erklären - z.B. ihre Prophetien. Denn diese treffen seit Jahrhunderten präzise und fehlerfrei ein. Und das sind z.T. sehr konkrete Vorhersagen über Personen, Städte, Länder und geschichtliche Abläufe. z. B. ist die ganze Geschichte Israels eine einzige Erfüllung der biblischen Prophetie - bis heute! Und im Leben Jesu erfüllten sich mindestens 30 Vorhersagen, die schon 400 Jahre vor seiner Geburt in der Bibel beschrieben waren. 

So was schafft kein "Zufall". Es zeigt zwingend, daß die Bibel ein "übernatürliches" Buch ist. 

"Trotzdem", sagen Sie. "Das ist alles so theoretisch. Das betrifft einen doch gar nicht persönlich." 

Doch, die Bibel ist sogar äußerst persönlich. Gott bestätigt sie nämlich als "sein Wort" auch im persönlichen Bereich. Denn wer auf die biblischen Aussagen und Prinzipien eingeht, erlebt, daß sie wirksam werden. Am deutlichsten da, wo es um unsere Hinwendung zu Gott ("Umkehr") geht. Denn wer sich gemäß den biblischen Anweisungen bekehrt, erlebt Gottes Wirken im eigenem Leben! Dieses Geschehen ist so umfassend und lebensverwandelnd, daß es die Betreffenden zu ganz neuen, befreiten Menschen macht. Oft werden sogar Abhängigkeiten von Drogen, Alkohol oder Nikotin schlagartig gebrochen. Die Bibel spricht direkt von einer "neuen Geburt". 

"Schön und gut", sagen Sie, "aber was soll's? Mir geht es gut. Auch wenn das vielleicht stimmt - wozu "neue Geburt"? Das klingt so exotisch. Das braucht man doch alles nicht." 

Doch. Man braucht es deshalb weil mit dem Tod nicht "alles aus" ist. Im Leben kommen wir zwar manchmal einigermaßen "gut" ohne Gott über die Runden (selten!), aber im Tod nie. Wenn die Bibel recht hat, gibt es zwei Seiten. Dann existiert Gott, der uns liebt und uns eine gute Zukunft geben will. Genauso aber auch Satan, der uns an sich binden und kaputtmachen will. Denn daß unsere Welt so kaputt ist, ist kein Zufall. Auch das Böse ist Realität. Die Bibel spricht von einer "gefallenen" Welt, auf die Satan einen Machtanspruch hat. Diesen Machtanspruch hat er auch auf uns Menschen solange unsere Schuld ("Sünde") zwischen uns und Gott steht. Denn Sünde trennt von Gott, auch über den Tod hinaus. Das wird erst anders, wenn wir uns bewußt und eindeutig auf die Seite Gottes stellen. Denn nur dadurch erhalten wir Vergebung. 

"Wieso", sagen Sie, "ich sehe da kein Problem. Ich habe niemanden umgebracht. Ich lebe auch sonst ganz normal, bin getauft und tue auch Gutes. Das wird ja wohl reichen." 

Wenn die Aussagen der Bibel der Realität entsprechen, reicht das nicht. Denn auch wenn jemand "ganz normal" lebt, sammelt sich in seinem Leben Schuld an. Sünden sind ja nicht nur die dicken Brocken, sondern auch die kleinen Unregelmäßigkeiten. Die Bibel sagt, daß kein Mensch ohne Schuld bleibt. Schuld kann auch nicht durch gute Werke oder Formalitäten "ausgeglichen" werden. Wenn das ginge, hätte Jesus nicht für unsere Schuld ans Kreuz zu gehen brauchen. 

Er mußte es aber tun, um überhaupt die Möglichkeit zu schaffen, daß uns vergeben werden kann. 

"Wieso Möglichkeit?" sagen Sie "Wenn Jesus für uns gestorben Ist. hat doch sowieso jeder Vergebung." 

Nein. Genauso, wie wir unsere Sünden persönlich begehen müssen wir auch persönlich Gott dafür um Vergebung bitten. Wir müssen erkennen, daß wir uns nicht selbst "gerechtmachen" können, sondern daß wir die göttliche Vergebung brauchen. Diese Vergebung ist ein "Geschenk", weil Jesus dafür den Preis bezahlt hat. Nur durch ihn können wir daher in Verbindung mit Gott kommen. Jesus sagt: "Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater, außer durch mich." 

"Wieso?" sagen Sie. "Man kann sich doch bekehren, so oft man will. Das kann doch keiner kontrollieren. Das ändert doch nichts." 

Stimmt, wenn es nicht echt ist, ändert sich nichts. Gott reagiert nicht auf Lippenbekenntnisse. Er "sieht das Herz an". Aber wenn wir es ehrlich meinen, gilt diese Entscheidung für unser ganzes Leben und darüber hinaus. Gott stellt sich dazu und reagiert. Eben weil er Realität ist. Wir reden nicht in die Luft Gott wirkt. Auch seine Vergebung ist Realität. Wir erleben seinen Frieden und die Freude der "neuen Geburt". Erst dann folgt auch die Gewißheit, daß er existiert und daß wir zu ihm gehören. 

"Schön und gut", sagen Sie, aber ich bin nicht religiös veranlagt. Für mich scheint das nichts zu sein." 

Gott ist auch nicht religiös! Verstehen Sie, worum es geht. Es geht nicht um Formalitäten und fromme Pflichtübungen. 

Auch nicht darum, irgendwo Mitglied zu werden oder Beiträge zu zahlen. Es geht um eine persönliche, lebendige Beziehung mit dem Gott, der uns geschaffen hat und liebt! Gott bietet uns an, unser Leben mit ihm gemeinsam zu führen auf seiner Seite. Aber dazu müssen wir es ihm anvertrauen. Erst dann kriegt es ein Fundament, das auch in der Zukunft hält. Erst dann kann es wirklich "gut" werden. Aber das alles beginnt damit, daß wir unser "Geschenk" abholen: die Vergebung. Dieses Geschenk liegt für jeden bereit. ABER WIR MÜSSEN ES UNS HOLEN, sonst entgeht es uns! 



Wußtest Du schon... 

daß Gott dich liebt, daß du in seinen Augen äußerst wertvoll bist und daß er einen guten Plan für dein Leben hat? 

Unvorstellbar? Du glaubst nicht an Gott? 

Aber trotzdem Tatsache! 
Vielleicht fehlen dir einfach ein paar Informationen über die Realität? 

Die Realität ist das, was real ist; nicht, was wir oft so glauben oder meinen. Zur Realität gehören auch unsichtbare Kräfte, positive und negative. Die größte positive Macht, die überhaupt existiert, ist die Macht Gottes. Und von diesem Gott mußt du wissen, daß er ein guter Gott ist, der nicht gegen, sondern für dich ist! 

Der Grund dafür ist einfach: 
Dieser Gott hat dich geschaffen und gewollt. Du bist kein Zufallsprodukt Dieser Gott will, daß es dir in jeder Beziehung gut geht. Er liebt dich und kennt dich ganz persönlich - sogar mit Namen. Für ihn bist du keine Nummer X, sondern ein absolutes Original. Jemand, den es nur einmal auf der Welt gibt. Eine einmalige Sonderausgabe. 

Manche Leute halten Gott für ein Phantasieprodukt, 
andere für eine unpersönliche kosmische Kraft, die auch das Böse einschließt. Aber Gott ist weder Phantasie noch unpersönliche kosmische Energie. Er ist ein persönlicher, lebendiger, anteilnehmender, wirkender und erfahrbarer Gott. Er hat sich immer wieder in der Geschichte und im Leben von Menschen erkennbar gemacht und tut das bis heute. Millionen haben Gott und sein Wirken schon persönlich erlebt. Daß er wirklich existiert, kannst du selbst herausfinden 

Er hat sogar bestimmte Vorstellungen für dein Leben, 
bei denen sich deine Gaben und Fähigkeiten optimal entfalten können. Er sieht dich nämlich nicht nur, wie du bist, sondern auch, wie du sein kannst Er sieht alle deine Möglichkeiten, dein Potential; das, was in dir steckt. Er hat sozusagen einen "Idealplan" für dein Leben. Diesen Plan kannst du entdecken, aber dazu mußt du deinen Schöpfer erst mal kennenlernen. Das ist sowieso das Beste, was du tun kannst, denn ohne ihn läuft letztlich nichts. Vor allem, was deine Zukunft angeht! 

Als Schöpfer hat er auf jeden Fall die bessere Sicht. Er kennt z.B. auch deine Schwierigkeiten, Sorgen, Probleme. Für so etwas ist er sogar Experte. Seine besondere Spezialität sind Lösungen f ür unlösbare Fälle. Natürlich weiß er auch über deine Wünsche und Träume Bescheid. Das Beste ist immer, mit ihm zusammenzuarbeiten. Zumindest bei ihm anzufragen und Rat einzuholen. Aber wie? 

Gott ist immer zur Zusammenarbeit bereit. 
Voraussetzung dafür ist natürlich Kontakt. Kontakt mit Gott hat man aber nicht automatisch. Gott versucht zwar, zu dir durchzukommen, aber es gibt ein Hindernis, das den Empfang blockiert. Mit diesem Hindernis haben wir alle zu tun - jeder Mensch auf Erden. Dieses Hindernis ist unser Versagen, unsere Schuld. 

Es gibt niemanden, der Gottes Maßstäbe nicht bricht. Wir kommen alle von seiner Linie ab. Wir begehen Fehler, Unrecht, Sünden. Alles Drumherumreden nützt nichts. Sünde ist Realität. Obwohl Gott uns liebt, haßt er Sünde aufs äußerste. Der Grund ist klar: Sünde trennt uns von ihm und sie macht unser Leben kaputt. Wer schon mal durch Betrug, Sucht, Egoismus, Habgier oder Untreue geschädigt wurde, weiß, was gemeint ist. 

Es geht aber nicht nur um Schaden für unser Leben, 
sondern auch für unsere Zukunft. Die Bibel warnt eindringlich vor den Konsequenzen der Sünde. Sie spricht klipp und klar von der Existenz Satans und seinem Machtbereich. Kaum jemand will heute noch die Bibel ernstnehmen. Aber wenn ihre Aussagen zutreffen, ist das nur Augenverschließen vor der Realität. Die Bibel stellt nämlich ihren Anspruch, "Gottes Wort" zu sein und die Wahrheit (= Realität) zu beschreiben, massiv unter Beweis. Der deutlichste Hinweis sind ihre zahlreichen prophetischen Vorhersagen über Länder, Städte und Geschichtsabläufe. die sich seit Jahrtausenden stets exakt und fehlerfrei erfüllen - bis heute! So etwas gibt es sonst nirgends. Es ist die sichtbare Bestätigung dafür, daß die Bibel ein "übernatürliches" Buch ist! 

Wer schon mit Okkultismus zu tun hatte, 
weiß, daß auch die Seite Satans real ist. Sünde bringt uns daher in die Hölle, egal, wie das aussehen mag. Wenn nämlich die Trennung von Gott bis zu unserem Tod nie beseitigt wird, wird sie ewig. Das ist schon deswegen "Hölle", weil wir dann unsere gute Zukunft verlieren. Gott will das auf keinen Fall! 

Die Trennung von Gott muß also unbedingt aufgehoben werden. Erst dann kommen wir zu Gon durch und er zu uns. Darum geht es in unserem Leben! Das ist der allererste Sinn unseres Lebens: zu Gott durchzukommen und dadurch eine gute ewige Zukunft zu erreichen. Aber die Weichen dazu werden hier auf der Erde gestellt - nicht erst im Himmel! 

Was mußt du also tun? Es ist ganz einfach. 
Wir selbst können unsere Schuld nicht rückgängig machen. Was geschehen ist, ist geschehen. Gon möchte zwar die Konsequenzen unseres Versagens beseitigen, aber er kann nicht einfach beide Augen zudrücken. Denn dann wäre der Himmel kein "Himmel' mehr - und Gott nicht gerecht. Um dieses Dilemma zu lösen, fand Gott nur eine Möglichkeit: er selbst nahm in Gestalt seines Sohnes Jesus unsere Schuld auf sich. Jesus kam auf die Erde, um den Preis zu bezahlen. Er tat das, indem er am Kreuz von Golgatha für uns starb - 'der Gerechte für die Ungerechten". Damit bezahlte er restlos alles Wir können nichts hinzufügen. Es gibt keine Selbsterlösung. Das einzige, was wir tun können, ist, sein Geschenk anzunehmen. 

Das Geschenk heißt Vergebung, aber 
wenn wir es nicht annehmen, haben wir es auch nicht! Vergebung geschieht nie automatisch. Es ist wie mit einer Medizin gegen eine tödliche Krankheit. Du kannst wählen, ob du sie nehmen willst oder nicht, aber wenn du sie nicht nimmst, stirbst du. Die tödliche Krankheit heißt "Sünde", die Medizin "Vergebung". Nur - die Konsequenzen der Krankheit "Sünde" sind ewig! Gott schenkt dir jedoch die Medizin, wenn du ihn darum bittest. Es geht also um eine Entscheidung, die du treffen mußt. Ganz persönlich. Die Bibel nennt diese wichtigste Entscheidung im Leben "Umkehr" oder"Bekehrung". 

Verstehst du, was das bedeutet? 
Egal, was du bisher getan hast, wo du versagt hast, welche Schuld in dein Leben gekommen ist, wie bankrott oder leer du bist - du kannst neu anfangen! Gott bietet dir ein völlig neues, gereinigtes Leben an! Du kannst von nun an dein Leben mit Gott als Partner führen. In Gemeinschaft mit ihm. Du verbindest dein Leben nicht mit einer Religion oder toten Lehre, sondern mit dem lebendigen Gott. Das ist ein Riesenunterschied! 

Gott beweist seine Lebendigkeit ganz real. 
Er "tut" etwas. Er handelt, lenkt, bewahrt, heilt, befreit, hilft wirklich und konkret. Das kannst du selbst erleben. Plötzlich hast du einen Freund, der jederzeit für dich da ist, den du immer ansprechen kannst, der immer dein Bestes will. Der nicht nur die Übersicht hat, sondern auch die Macht dir in jeder Lage zu helfen! 

Wenn du diesen Gott persönlich kennenlernen willst, mußt du nach den Aussagen der Bibel folgendes tun: 



pack vor Gott rückhaltlos aus, wie die Dinge bei dir liegen - wo du versagt hast. Sei dabei absolut ehrlich. Gott liebt dich trotzdem, aber er reagiert nicht auf fromme Sprüche. Ehrlichkeit ist Bedingung (1. Johannesbrief 1, 9) 


danke Jesus, daß er für dich den Preis bezahlt hat, und bitte ihn um Vergebung für deine Sünden. Lade ihn ein, in dein Leben zu kommen und dich so zu verändern, wie er dich haben will (Johannesevangelium 1, 12) 


übergib Jesus das Steuer deines Lebens. Unterstelle dein Leben seinem Schutz, seiner I Herrschaft und seiner Führung. Sei auch bereit, dich zu ihm zu bekennen (Römerbrief 10, 9-10) 

In dem Augenblick, wo du das tust, 
schließt du einen Bund mit Gott. Gott bricht diesen Bund nie! Du gehörst dann zu ihm. Vergiß nie: Gott liebt dich bedingungslos Auch dann, wenn mal was schiefgeht. Du kannst sicher sein, daß er es gut mit dir meint. Schließlich hat er seinen eigenen Sohn für dich gegeben! 

Gott hat was mit deinem Leben vor. 
Vielleicht hast du dich schon mal gefragt: "Wo kann ich mein Leben sinnvoll investieren?" Natürlich bei Gott! Gibt es was Sinnvolleres, als mit deinem Schöpfer zusammenzuarbeiten? Das kann in einem ganz normalen Beruf sein. Laß dir von Gott Ideen und Ziele für dein Leben geben! Bitte ihn um Wegweisung dabei. Du redest nicht ins Leere! 

 

Alexander der Grosse ... 

Zitat:
"Ich meinerseits gab weiter acht, und siehe, da war ein Ziegenbock, der vom Sonnenuntergang her über die Oberfläche der ganzen Erde kam, und er berührte die Erde nicht. Und was den Bock betrifft, da war ein auffälliges Horn zwischen seinen Augen. Und er kam weiter, bis zu dem Widder hin, der die zwei Hörner hatte, den ich vor dem Wasserlauf hatte stehen sehen; und er kam rennend auf ihn zu im Grimm seiner Kraft. Und ich sah ihn in enge Berührung mit dem Widder kommen, und er begann gegen ihn Erbitterung zu bekunden, und er ging daran, den Widder niederzuschlagen und seine zwei Hörner zu zerbrechen, und es erwies sich, dass keine Kraft in dem Widder war, um vor ihm standzuhalten. So warfDer Ziegenbock - das biblische Symbol für die griechische Weltmacht er ihn zur Erde und zertrat ihn, und es erwies sich, dass der Widder niemand hatte, der ihn aus seiner Hand befreite." 

Dies ist in der Bibel in Daniel 8:5-7 zu lesen. Doch was hat das alles zu bedeuten und was hat diese biblische Prophezeiung mit Alexander dem Großen zu tun? Nun, die Bibel zeigt selber die Bedeutung. In Daniel 8:20,21 ist zu lesen, was der Widder und der Ziegenbock, sowie deren Hörner symbolisieren: 20 "Der Widder, den du sahst, der die zwei Hörner hatte, steht für die Könige von Medien und Persien." 21 "Und der haarige Ziegenbock steht für den König von Griechenland; und was das große Horn betrifft, das zwischen seinen Augen war, es steht für den ersten König." Im Jahre 336 v.u.Z wurde der letzte König des Perserreiches gekrönt: Darius III.(Kodomannus) oder auch Dareios der III. genannt. Im gleichen Jahr wurde in Makedonien Alexander König. Die Geschichte zeigt, dass sich Alexander der Große als der vorhergesagte erste "König von Griechenland" erwies. Nun wird der Zusammenhang ersichtlich, zwischen den einleitenden Versen und Alexander. Doch was es mit der gesamten Prophezeiung und ihrer Bedeutung auf sich hat, werde ich in den späteren Themen noch näher erläutern.


Zitat:
Der Ziegenbock und das Lamm 

Alexander der Grosse ist der Ziegenbock, Jesus Christus ist das Lamm. Beide nannten sich Gottes Sohn, beide wurden geliebt und gehasst, beide starben jung. Doch nur einer lebt in den Herzen von Millionen von Menschen weiter. 

von Rolf Höneisen 

Es war im Jahr 330 vor Christus in Jerusalem. Andächtig reicht der Hohepriester Jaddua seinem Gast eine Schrift des Propheten Daniel. Der Gast ist kein geringerer als der mächtigste Mann der Welt: Alexander der Grosse. Erst 26-jährig, liegt ihm die Welt von West bis Ost zu Füssen. Alexander liest die alten Prophetenworte, die Daniel 200 Jahre zuvor notiert hatte. Dann erkennt sich der makedonische Eroberer und Bezwinger Persiens selbst darin. Alexanders Besuch in Jerusalem wird vom Historiker Flavius Josephus (37 bis ca. 100 n.Chr.) im Werk „Antiquitates Judaicae“ beschrieben. 

Was hat Alexander der Grosse im Buch Daniel gelesen? Zumindest das 8. Kapitel, berichtet uns Flavius Josephus (Ant. Jud. X, 337): Alexander habe sich als Erfüllung von Daniels Prophetie erkannt, als er darin Vers 21 las: „Der zottige Ziegenbock aber ist der König von Griechenland; und das grosse Horn zwischen seinen beiden Augen, das ist der erste König.“ 

Alexander III. (persisch: Iksander) wird 356 v. Chr. als Sohn von König Philipp II. von Makedonien und Prinzessin Olympias geboren. Der berühmte Philosoph Aristoteles unterrichtet den Prinzen während drei Jahren. Er lehrt Alexander Rhetorik und Literatur und weckt sein Interesse an Naturwissenschaften, Medizin und Philosophie. Gut möglich, dass Aristoteles im heranwachsenden Kronprinzen auch die Sehnsucht nach den Grenzen der Welt und die Idee von der Verschmelzung der Völker wachsen liess. 

Alexanders eigentliche Vorbilder waren aber die mythischen Helden Achilles und Herakles. Unter dem Einfluss dieser Gestalten aus der griechischen Mythologie wuchs er auf, und er glaubte an sie. Er war überzeugt, selbst eine grosse, übergeordnete Aufgabe erfüllen zu müssen. 

Der Vater, König Philipp II, ist ein Trunkenbold und Frauenheld gewesen. Auf dem Schlachtfeld allerdings hat er als genialer Taktiker und überlegener Kämpfer agiert. Eroberte Gebiete band er durch kalkulierte Eheschliessungen an sich. Im Zuge seiner Bündnispolitik heiratete Philipp mehrere Frauen. Mitunter zog er damit den Hass seiner ersten Frau Olympias auf sich. Viele Wesensmerkmale, Verhaltensweisen und Strategien von Philipp kennzeichnen später auch den Sohn. 

Obwohl das Verhältnis zu seinem Vater, der seine Machtpolitik despotisch durchsetzte, nicht konfliktfrei war, soll dieser zu Alexander gesagt haben: „Geh, mein Sohn, such dir ein eigenes Königreich, das deiner würdig ist. Makedonien ist nicht gross genug für dich“ (Plutarch, Alexander). Ein prägender Satz für Alexanders Leben. 

Überträgt man das von Alexander innerhalb von nur zehn Jahren eroberte Reich auf die Gegenwart, dann umfasst sein Imperium Griechenland, Albanien, Türkei, Bulgarien, Ägypten, Libyen, Israel, Jordanien, Syrien, Libanon, Zypern, Irak, Iran, Afghanistan, Usbekistan, Pakistan und Teile Indiens. Im Jahr seines Todes 323 vor Christus dehnte sich sein Reich auf über 3,2 Millionen Quadratkilometer aus. 

Doch die Verbrüderung der Völker bleibt ein Traum. Weder mit Macht, noch Diplomatie oder Korruption konnte Alexander Frieden unter den Völkern schaffen. Das Gegenteil hat er erreicht: Im Namen von Kultur und Fortschritt hat er die halbe Welt mit Kriegen überzogen und nichts als Scherben hinterlassen. 

Dramatisch erfüllt sich die Vorausschau des Propheten Daniel über den „Ziegenbock“: “Und der Ziegenbock wurde gross über die Massen; und als er stark geworden wer, zerbrach das grosse Horn,...“ (Daniel 8,8a) 

Ein letztes Mal ruft der getriebene Eroberer zur Mobilmachung. Alexander will die arabische Halbinsel unterwerfen, durch Libyen ziehen und Karthago angreifen. Aber er kommt nur bis Babylon. Dort, nach durchzechten Nächten, erkrankt Alexander der Grosse. Der Mann, der seinen Soldaten vor der entscheidenden Schlacht gegen die Übermacht der Perser zugerufen hat: „Besiegt eure Furcht und ich verspreche euch, ihr werdet auch den Tod besiegen!“, der Heerführer, der nie einen Krieg verloren hat, unterliegt im Kampf gegen Tod. Alexander der Grosse stirbt am 13. Juni 323 v.Chr. Er hat die ganze Welt gewonnen und dabei seine Seele verloren. 

In einem Traum hatte der Prophet Daniel die Ereignisse der Weltgeschichte voraus gesehen. Ein Löwe mit Adlersflügeln (Dan. 7,4) steht für das Babylonische Reich. Ein Bär symbolisiert das Medopersische Reich. Ein geflügelter Leopard mit vier Köpfen versinnbildlicht das griechische Weltreich: “Nach diesem schaute ich, und siehe, ein anderes, gleich einem Leopard, und es hatte vier Flügel eines Vogels auf seinem Rücken, und das Tier hatte vier Köpfe, und Herrschaft wurde ihm gegeben“ (Daniel 7,6) 

Das Traumbild entspricht dem realen Geschichtsverlauf. Vor 2300 Jahren eroberte der Makedonier Alexander der Grosse ausserordentlich rasch fast die ganze damals bekannte Welt (= Leopard mit Flügeln). Bei seinem Tod hinterlässt er ein Reich, das sich von Griechenland bis nach Indien erstreckt. Doch sein Glanz dauerte nur gute zehn Jahre. Die vier Köpfe weisen auf die Ereignisse nach dem Tod von Alexander hin – auf die vier Diadochenreiche. 

Das Leben Alexander des Grossen bildet einen Wendepunkt in der Geschichte. Er war militärisch so erfolgreich wie kein anderer. Dazu etablierte in der westlichen Welt die Konstitution des respektierten Monarchen und gründete Städte mit dem Ziel, dass von ihnen aus die griechische Lebensform ganze Regionen beeinflussen solle. Was Alexander nicht schaffte, war die angestrebte Verbrüderung der Völker. 

Noch während vielen Jahrhunderten nach seinem Tod war das Griechische die Sprache der Literatur, der Religion und des Handels. Davon profitierte später auch das keimende Christentum. Alexander stiess das Tor der Welt für die Griechen auf. Der Hellenismus bildete gleichzeitig den Boden für das nachfolgende Römische Reich. 

Daniel sah ein viertes Tier: “Nach diesem schaute ich in Gesichten der Nacht: Und siehe, ein viertes Tier, schrecklich und furchtbar und sehr stark und es hatte grosse eiserne Zähne; es frass und zermalmte, und was übrig blieb, zertrat es mit seinen Füssen; und es war verschieden von allen Tieren, die vor ihm gewesen, und es hatte zehn Hörner“ (Daniel 7,7). 

Das vierte, besonders schreckliche Tier symbolisiert die römische Macht. Tatsächlich unterjochten die römischen Legionen ein Land ums andere mit eiserner Härte. 

Es macht sprachlos, wie detailgenau die biblische Prophetie ist. Sie unterstreicht vehement und generell die Wahrheit des Bibeltextes. Dagegen sind die Quellen, die das Leben Alexanders des Grossen beschreiben, wenig handfest. 

Mindestens acht antike Alexander-Biographien haben die Jahrhunderte überdauert. „Trotzdem“ so schreibt .36.P.J. Blumenthal.37. in „P.M. History“: „tappen wir im Dunkeln, wenn wir sein Leben rekonstruieren wollen. Denn bis auf eines entstanden alle diese Bücher rund 300 Jahre nach dem Tod des Eroberers.“ 

Robin Lane Fox, Mitglied des New College in Oxford und Autor einer Alexander-Biographie, wurde von Oliver Stone als wissenschaftlicher Berater für den Film über Alexander beigezogen. Über die Historizität von Alexanders Leben sagt Fox: „Was unter anderem an Alexander so fasziniert, sind die Lücken in unserem Wissen über ihn. Sie lassen so viel Platz für unsere Fantasie.“ 

Alexander war ein Getriebener, ein Suchender - kein Friedefürst. Gibt es im Prophetenbuch Daniel vielleicht Hinweise, wo denn der wahre Retter der Welt zu finden ist? 

Prophetische Hinweise auf den Weltenerlöser sind nicht allein in den Büchern der Propheten zu finden, sondern ebenfalls im Gesetz Mose und den anderen AT-Schriften. Doch das Buch Daniel ist wiederum von grosser Bedeutung. Im 9. Kapitel wird der Zeitpunkt des Kommens des Messias als Fürst genannt! 

Der erste Vers des 9. Kapitels sagt, dass die darauf folgende Prophezeiung auf den Messias hin aus dem Jahr 536 v.Chr. stammt. Es ist das erste Regierungsjahr des Mederkönigs Darius (Sohn des Ahasveros ca. 536 v.Chr.). In dieser Zeit lag Jerusalem in Schutt und Asche. 

Daniel befand sich in Babylon (Daniel 9,1; 2. Chronik 36,21-23; Esra 1; 6,3-5), als er die Prophetie von den „70 Wochen“ (vgl. Daniel 9,24-27) erhielt. In Daniel 9,25 und 26 heisst es: „So sollst du erkennen und verstehen: Von dem (Zeitpunkt an, als das) Wort erging, Jerusalem wiederherzustellen und zu bauen, bis zu einem Gesalbten, einem Fürsten, sind es sieben Wochen. Und 62 Wochen (lang) werden Platz und Stadtgraben wiederhergestellt und gebaut sein, und zwar in der Bedrängnis der Zeiten. Und nach den 62 Wochen wird ein Gesalbter ausgerottet werden und wird keine Hilfe finden. Und das Volk eines kommenden Fürsten wird die Stadt und das Heiligtum zerstören. (...).“ Der ausführliche Bericht über das Leben Alexander des Grossen im Vergleich mit Jesus Christus steht in der gedruckten Ausgabe von factum 9/2004.